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    Eels
    Shootenanny!

    VÖ: 03.06.2003 | Label: DreamWorks
    Text: Patrick Großmann
    Eels - Shootenanny!

    Der Eigenbrötler Mark Oliver Everett vereint erstmals die gesamte Bandbreite seines Schaffens auf einem Album. Da kann man schlecht meckern.

    E, der Sauerkraut-Poet, hat keinen Bock mehr auf einengende Rubrifizierungen. „Es ist einfach eine der drei Platten, an denen ich zur Zeit arbeite, und ich habe mich entschieden, diese zuerst zu veröffentlichen.“ Doch Obacht: Was da so beliebig, fast geringschätzig klingt, hat durchaus Trümpfe in der Hinterhand: „Saturday Morning“ etwa, die treibend-polternde Erinnerung an jene Kinder-Samstage, an denen die Eltern stets zu spät aufstanden und man in Langeweile versank, während vor dem Fenster in der Sonne das Leben tobte. Die bissig verzerrte „Souljacker“-Nachwehe „All In A Day’s Work“. Das von einem stringenten Elektro-Beat, warmen Rhodes-Akkorden und Schrammel-Gitarren bestimmte, zartbittere Kleinod „Love Of The Loveless“, wo es um die (naturgemäß vergebliche) Jagd nach Liebe bzw. um Einsamkeit geht. Überhaupt scheint dies der zentrale Tenor von Everetts wie immer Melancholie-getränktem „Shootenanny!“-Textgut: Du bist allein, schaust nach draußen in eine oberflächliche Welt, die nicht die deine ist. Im Grunde müsstest du dich umbringen, wärest du Manns genug. Zumal die Tage eh gezählt sind – wobei fieserweise deren exakte Anzahl im Dunkeln liegt – siehe das zyklische, wundervoll gesungene „Numbered Days“. „Nothing is alright now. (…) Cause everyday I’m here / all I feel is sheer agony“, raunt der Bärtige schließlich depressiv. Auffällig Neues hat er seinem Kosmos bei alledem nicht hinzu gefügt. Songs wie das tief berührende, resignierende Resümee „Rock Hard Times“ sind gute, alte Bekannte, die einen trockenen Rotwein verdient haben. „Life goes on, nothing is new“, Everett bleibt, was er immer schon war: Ein existenzialistischer „Lone Wolf“, dem die eigene Musik einziger Ausdruck und letzter Zufluchtsort ist. Aber ein verdammt liebenswerter.

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