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    Marilyn Manson
    The Golden Age Of Grotesque

    VÖ: 12.05.2003 | Label: Interscope
    Text: Ingo Neumayer
    5 / 12
    Marilyn Manson - The Golden Age Of Grotesque

    Das Leben des Brian, es dreht sich im Kreis: Die Tür mit dem silbernen Kunstgriff geöffnet, doch im Werkzeugschrank dahinter gibt’s nur die altbekannten Mittel.

    Die „Antichrist Mechanical Holywood“-Trilogie ist beendet, und bescheiden, wie Marilyn Manson nun mal ist, schlägt er nicht etwa ein schnödes neues Kapitel auf, sondern läutet mal so eben ein neues Zeitalter ein. Manson, der mit Sicherheit nicht so tumb ist, wie manche glauben, hat viel gelesen und nachgedacht in letzter Zeit: über die Goldenen Zwanziger, Vaudeville, Kunst im Allgemeinen – der Inspirationen sind viele. Doch im selben Maße, wie Manson Interesse und auch Anerkennung von feuilletonistischer Seite erfährt, gelingt es ihm von Mal zu Mal weniger, am musikalischen Spannungsbogen zu zerren. Und dafür, dass ihm mit Twiggy Ramirez ein wichtiger Songwriting-Faktor abhanden gekommen ist, hat sich erschreckend wenig verändert – was die Musik angeht, ist Manson meilenweit entfernt von den neuen Einflüssen und Ideen, die seine Texte und Konzepte immer wieder inspirieren. Zugegeben, die Beats und Bässe sind etwas elektronischer geraten, und insgesamt ist die Platte eine Spur luftiger arrangiert als der Vorgänger. Doch als Hauptproblem erweist sich des Meisters unflexible Stimme und Intonation: Da sie präsent und dominant wie eh und je eingesetzt wird, fällt eben auch stärker auf als zuvor, dass er seit eh und je dieselben Halb-Melodien einsetzt, auf dieselbe Art flüstert, keift und zetert und somit stets auf identischen Intensitätsleveln agiert. Variabel geht anders, und so macht er sich mit sich selbst austauschbar – und auf Dauer eben nicht gerade spannender. Im besten Fall klingt Manson hier nach Manson, im schlechtesten nach anderen: „mOBSCENE“ etwa featured einen Cheerleader-Chor, der dem von Faith No Mores „Be Aggressive“ fast aufs Haar gleicht. Highlights sind rar: das finster blutende „Spade“, das morbide swingende Titelstück, der knallrockende Schlusspart von „Use Your Fist Not Your Mouth“. Der Rest? Zu wenig für einen, der seinen Schockfaktor-Trumpf längst ausgespielt hat, egal, was er sich diesmal noch einfallen lässt. Auch von Seiten des Labels scheint man übrigens nicht so recht von der Stärke des Albums überzeugt, und so wurde auf der Kaufversion kurzerhand der letztjährige Hit „Tainted Love“ noch mal untergebracht. Soviel zum Thema ’neues Zeitalter’…

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