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    Lagwagon
    Blaze

    VÖ: 07.04.2003 | Label: Fat Wreck/SPV
    Text: Oliver Uschmann
    8 / 12
    Lagwagon - Blaze

    Lagwagon können sich erlauben, fünf Jahre mit einem Album zu warten. Die Helden des Melodycore geben ihren Fans auf „Blaze“ einmal mehr die übliche Lieblingsspeise.

    Die ersten drei Alben waren Wegweiser des Genres, auf „Double Plaidinum“ wurden erstmals der Sound wärmer, das Tempo leicht gedrosselt und manch Rezensent sprach von Postpunk zum Tränenlecken. Joey Cape gründete seine Zweitband Bad Astronaut und frönte melancholischem Rock, und nach dem 98er „Let’s Talk About Feelings“, einer Rarities-Compilation und exzessivem Touren kehrt das Flaggschiff von ‚Fat Wreck‘ nun mit „Blaze“ zurück. Um es gleich zu sagen: es ist wie ein Pflichtsieg von Bayern München. Mollig und rund produziert von Ryan Greene jagen die Routiniers zwischen üblichem Highspeed-Getrappel und gebremsteren Passagen hin- und her und setzen auf die sicheren Spielzüge, diesmal mit einem Tupfer spielerischer Extrafinesse. Joey Cape glasiert die griffige Harmoniekost mit seinem unverwechselbaren Knödelgesang und die einzige auffällige Neuerung besteht in einigen recht schmierigen Gniedelsoli, die ungut an die alte Tante Heavy Metal erinnern. Dennoch: In dem Fach, das sie in seiner modernen Variante entscheidend mitgeprägt haben, bleiben sie eine Größe, was vor allem an der Stimmung liegt, die sie dem musikalischen Standardformat einblasen können: fröhliche Traurigkeit, wenn es das gibt, sportliche Melancholie, wohliges Sentiment. Dass Cape und Buglione außergewöhnlich gute Texte mit teils glanzvollen Formulierungen schreiben, recht sicher an platten Phrasen vorbeischiffen und das Artwork ein gelungenes Statement ist, wird wieder mal keiner bemerken. Als Bonus gibt es Videos und eine Zugangserlaubnis für eine Spezialseite im Netz mit exklusiven Songs.

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