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    Harmful
    Sanguine

    VÖ: 06.10.2003 | Label: Steamhammer/SPV
    Text: Patrick Großmann
    7 / 12
    Harmful - Sanguine

    Nun sind also auch die hessischen Noiserocker beim Lumpensammler SPV gelandet. Intimus Guido Lucas sorgt dafür, dass sich trotzdem nicht viel ändert.

    Harmful lieben die Konstante. Seit Brüllwürfel Aren Emirze und seine Adjutanten Chris Aidanopoulos (b.) und Nico Heimann (dr.) 1995 qua selbstbetiteltem Debüt erstmalig auf den Plan traten, regieren an Helmet geschulte Gitarrenwälle, verschrobene Akkordwechsel und sperrige Grooves das zwischen blanker Wut und Schmerz oszillierende Bild. Nach zwei gefloppten Alben beim Major BMG, von denen zuvorderst „Wromantic“ durchaus das Zeug zu höheren Weihen gehabt hätte, gehen die Frankfurter nun nicht bloß finanziell einen Schritt zurück: Die meisten der zwölf Titel auf „Sanguine“ (zu deutsch: heißblütig) lassen zuletzt sorgsam von Emirze eingeflochtene, griffige Gesangsmelodien zugunsten eines wieder präsenteren Lärmfaktors links liegen. Dabei macht der fulminante Opener „Open End“ in zweieinhalb kurzweiligen Minuten vor, wie es gehen könnte. Auch „Charmed“ sowie „Desert Of Mistakes“ überzeugen im Refrain mit rettender, tragender Weite und offen schwingenden Gitarren, wobei Letzteres zudem durch schwermütige Strophen punktet. Das Gros der Lieder indes gleitet allzu oft in brachiale Beliebigkeit und Ideenarmut ab. Das von Heimann fraglos glänzend gen Horizont geprügelte „Deliverance“ etwa kann Ex-Großtaten wie „Simple Touch“ nicht ansatzweise das Wasser reichen, und der stur geradeaus preschende Riff-Stürmer „Dumb“ macht seinem Namen dann leider wirklich alle Ehre. Wer noch nichts von Harmful im Schrank hat, darf bei Lust auf mit Schmackes produzierte Gitarren-Exerzitien gerne in den Plattenladen laufen. Alle anderen erwartet wenig, was zuvor nicht schon bestechender formuliert worden wäre. Ergo: Wir sind latent „Overfed“. Warum nicht etwas mehr Wagnis, wo doch keiner mehr drängt?

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