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    Radiohead
    Hail To The Thief

    VÖ: 09.06.2003 | Label: Parlophone/EMI
    Text:
    Radiohead - Hail To The Thief

    Sie haben es wieder geschafft, was nahezu unmöglich schien: uns zu überraschen. Dies ist das verstörendste, eigenwilligste und schönste Kunstgebilde des jungen Jahrtausends.

    „Hail To The Thief“ ist vollkommen anders als erwartet. Indes: Was genau erwartet man von Radiohead? Es gab Gerüchte, dass sie sich wieder mehr dem klassischen Rock zuwenden, dass alles anders wird oder gleich bleibt, wahlweise. Alles Quatsch. Jetzt ist es da, ihr sechstes Album, und nach der Einhör-Verwirrung der ersten fünf Durchläufe wird auch alles gut, weil man langsam kapiert: Es ist ein Meisterwerk. Es ist besser, vielseitiger und ausgewogener als die beiden nonkonformistischen Befreiungsschläge „Kid A“ und „Amnesiac“. Es bietet diese unfassbare kompositorische Traurigkeit von „OK Computer“, ohne sie als kontemplatives Vehikel zu missbrauchen. Es ist verstörend und zärtlich, es ist kantig, räudig und polternd, es ist sehr still und manchmal lauter als je zuvor, es ist intelligent und wahnsinnig, zermürbend und schmeichelnd, aufwühlend und besänftigend. In manchen Momenten klingt ihre Musik wie ein durchgeknallter Schaltkreis, der zum Song gerinnt („Backdrifts“, „The Gloaming“), in anderen nach Rockmusik, die die Zukunft sah („2+2=5“), dann wieder nach dem Vibe einer harten Technonacht, gebettet in ein handgemachtes Songformat („Sit Down. Stand Up.“). Wo man auf den letzten beiden Alben den Eindruck gewann, dass hier eine Band das Gefühl für sich selbst verliert und mithin die Suche nach der eigenen Identität als Mittel zum Zweck gerät, haben wir es hier wieder mit fünf Musikern zu tun, die ganz nah beieinander sind. Die Rhythmus-Arbeit von Phil Selway war noch nie derart verdreht und gleichzeitig bestechend, Colin Greenwoods Bass begibt sich auf unendliche Spaziergänge, die Gitarren klingen wieder wie ebensolche und spielen sogar richtige Soli, und Thom Yorke ist präsenter denn je. Mehr Gesang, mehr Text, mehr Selbstvertrauen, mehr Überzeugungskraft, mehr herzzerreißende Melancholie, mehr unkonventionelle Harmonie, mehr alles. Oder kurz: Mehr Radiohead als je zuvor.

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