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    Nick Cave & The Bad Seeds
    Nocturama

    VÖ: 03.02.2003 | Label: Mute/Virgin
    Text: Alexandra Brandt
    Nick Cave & The Bad Seeds - Nocturama

    Auf ein Neues: Zum zwölften Mal präsentieren Cave und Band ihre vielseitigen Qualitäten. Die emotionale Tiefe des vorangegangen Albums erreichen sie dennoch nicht ganz.

    Wer sich im Laufe einer langjährigen Karriere immer wieder als meisterhaft poetischer Songwriter bewiesen hat, und über alle Zweifler erhaben ist, muss sich seine Herausforderungen gezwungenermaßen selber suchen. Diesmal versucht es Cave mit einem verhaltenen Rückschritt: Statt sorgsam zu komponieren und die Songs anschließend mit der Band in glanzvolle Arrangements zu legen, entstand „Nocturama“ im direkten Energie-Austausch. Ein paar freie Tage reichten aus, um die zehn neuen Songs einzuspielen, und Lyrics sind bei einem wie Cave, der aus seiner Beamten-Mentalität in Sachen Textschreiben keinen Hehl macht, ohnehin kein Problem. Und was soll schon schief gehen, bei so ausgezeichneten und routinierten Musikern wie Mick Harvey, Blixa Bargeld, Thomas Wydler, Martyn P. Casey, Jim Sclavunos und Warren Ellis? Nichts natürlich. Unverkennbar Cave & The Bad Seeds sind die Songs, ob nun die schöne Opener-Ballade „Wonderful Life“, das folkig-sentimentale „Right Out Of Your Hand“, oder das volksliedhafte „Rock Of Gibraltar“. Unverkennbar die Art, wie Warren Ellis geigt, unverkennbar das eigentümliche, aber perfekt abgestimmte Zusammenspiel, und, natürlich, Caves Stimme. Und trotzdem stellt sich die Begeisterung, mit der man beim letzten Album „No More Shall We Part“ dabei war, diesmal nicht durchgängig ein. Es fehlt die Wucht, die etwa „Fifteen Feet Of Pure White Snow“ auszeichnete, die fesselnde Intensität von „The Sorrowful Wife“, vielleicht eben doch die Feinarbeit, auf die man zugunsten eines ungezwungenen Arbeitsprozesses verzichtet hat. So klingt „Nocturama“ zwar gewohnt edel-düster, angemessen pathetisch und stimmungsvoll, aber manchmal eben auch, man mag’s kaum sagen, routiniert. Grund zur Freude gibt es trotzdem: Mit „Dead Man In My Bed“ und dem 15-minütigen Expressiv-Jam „Babe I’m On Fire“ endlich mal wieder zwei schnelle, brachial gelärmte Stücke. Die hätten auch auf „Henry’s Dream“ eine gute Figur gemacht, und das war immerhin eines der besten Cave-Alben.

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