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    Melvins
    Hostile Ambient Takeover

    VÖ: 16.04.2002 | Label: Ipecac/EFA
    6 / 12
    Melvins - Hostile Ambient Takeover

    Das Schönste an den Melvins war eigentlich immer, dass sie jederzeit für heftige Überraschungen gut waren. Insofern enttäuscht ihr neues Album schon sehr.

    Was will mir z.B. dieses halbminütige „Intro“ sagen, wo sich Dale Crover mit ein paar Drum-Standards warmspielt? Gut, das soll jetzt nicht der Maßstab sein, und die hyperventilierende Speed-Country-Nummer „Dr. Geek“ macht auch unbestritten Spaß, bleibt aber unterm Strich für Melvins-Verhältnisse eine recht lieblose Sessionnummer. Viele werden es nach den letzten – mitunter völlig unhörbaren – Releases wieder zu schätzen wissen, dass es nun mit „Hostile Ambient Takeover“ eine relativ leicht verdaulichen Melvins-Platte zu kaufen gibt, und die Fans stellen sich eh jeden Furz des infernalen Trios ins Regal. Ich dagegen vermisse hier so einiges, was aber auch daran liegen könnte, dass es einfach schon zu viele Scheiben von King Buzzo & Co. gibt. Okay, „Little Judas Chongo“ hat diesen bizarren Wahnsinn, der einst die Butthole Surfers aufregend machte, und das fies malmende Doom-Gelage „The Fool, The Meddling Idiot“ greift schon noch ganz gewaltig nach den Eingeweiden, aber das folgende „The Brain Center At Whipples“, eine leicht angeschrägte Heavyrock-Nummer, lässt einen schon wieder merkwürdig kalt, was auch für „Foaming“ gilt, das wie ein lustloser QOTSA-Song anmutet. Zum Abschluss gibt es dann noch fast 16 Minuten zähe Soundspielereien namens „The Anti-Vermin Seed“. Insgesamt kein Super-GAU, aber wären die Melvins nicht schon so lange die Melvins, sondern blutige Debütanten, würde das hier vermutlich niemanden interessieren.

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