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    Puddle Of Mudd
    Come Clean

    VÖ: 04.03.2002 | Label: Flawless/Interscope/Universal
    10 / 12

    4-Ohren-Test

    Fred Durst beweist mal wieder Geschäftssinn: Mit Puddle Of Mudd befriedigt er sein Faible für klassischen Rock. Bühne frei für die dritte Generation Grunge. Musiker und Kenner werden sofort abwinken, der unbedarfte Liebhaber darf getrost zugreifen: Puddle Of Mudd lassen die letzten zehn Jahre Rockgeschichte auf einem Album gekonnt Revue passieren. „Come Clean“ ist die Essenz aus dem breiten Spektrum zwischen Nirvana und Ugly Kid Joe: Ein Song wie „She Hates Me“ ist zwingend massenkompatibel und das Ergebnis einer Evolution, die manche schlaue Menschen lange voraus geahnt haben. Im Prinzip weiß man schon nach den ersten Akkorden, wie der Hase läuft. Diese Platte ist wie Sex mit der Ex, wie eine Reise in die Vergangenheit, ohne großartig darüber nachzudenken, warum man sich damit so gut fühlt und wie es weiter gehen wird. Natürlich sind die stimmlichen Vergleiche zu Kurt Cobain, Gavin Rossdale oder meinetwegen auch Chad Kroeger nicht von der Hand zu weisen; natürlich hat es Halbballaden wie „Blurry“ oder Post-Grunger wie „Never Change“ schon zuhauf gegeben… Dennoch entwickeln die elf Songs auf ihre eigene Art und Weise einen Charme, dem man sich nur schwer entziehen kann. Hier werden angenehme Erinnerungen wach. Manchmal tut so was echt gut.
    10

    Fred Durst ist ein gewiefter Hund. Mit einem Händchen für Hits und einem Sinn fürs Populäre. Und natürlich ist auch sein jüngstes Projekt Puddle Of Mudd in erster Linie ein potenzieller Bestseller ­ dank rundherum runder Songs, schmissiger Refrains, peppiger Produktion und all dem anderen Zeugs, das 08/15-Typen zu Rockstars macht. Doch wo die Erfolgsversiertheit auf die Zöglinge abgefärbt hat, ist auch ein anderes Charakteristikum ihres Meisters auf die Grunge-Nachlassverwerter übergegangen: die Unglaubwürdigkeit. Je mehr Fred Durst die Nähe und unermessliche Liebe zu seinen Fans beteuert, desto weniger will man ihm glauben. Und je inbrünstiger Wesley Reid Scantlin (der das unsympathisch-aus-der-Wäsche-Schauen schon erfolgreich von seinem Chef abgeschaut hat) seine schablonenartige Texte über schablonenhafte Rocksongs zum Besten gibt, desto mehr beschleicht einen das Gefühl, hier mit dem durch Testosteron auf Riesengröße gepumpten NICHTS konfrontiert zu werden. „Looking back at my childhood / wasn`t too bad but it wasn`t that great“, heißt es. Schon klar, Wes. Aber tu mir einem Gefallen: Erzähl das deinem Friseur.
    Maik Koltermann 4

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