Samy Deluxe
Samy Deluxe

Samy Deluxe stellt sich auf den Thron und die anderen an die Wand. Und womit? Mit Recht.

Klar, Quantität ist nicht per se ein Indiz, aber der Output von Samy Deluxe in den letzten 13 Monaten war schon mehr als beachtlich: Außer der „Deluxe Soundsystem“-LP gab es noch die „Grüne Brille“-EP, zwei Maxis, sowieso diverse Shows und Gastauftritte. Jetzt also die neue Platte, die wohl bald in sämtlichen Bibliotheken der bundesrepublikanischen Rap-Akademien als Referenzexemplar stehen wird. Wie Rap geht, was das eigentlich ist und worauf es dabei ankommt – hier erfährt man es in satten 18 Stücken. Die letzte 70minütige HipHop-Platte, die man ohne Skip-Alarm am Stück anhören konnte, kam von Eminem. Und dieser Verweis passt auch gar nicht so schlecht, denn ähnlich wie Marshall Mathers gibt auch Samy hier zum Teil den gebrochenen Rap-Biographen zwischen Underground-Credits und Chart-Attack, altem Leben und neuem Ruhm. So ist es auch kein Problem, einerseits glaubhaft am ‘state of the world’ zu verzweifeln, und sich im nächsten Track nicht weniger glaubhaft die dicke Hose der Marke ‘Ego Boombastico’ umzuschnallen. „Ich widersprech mich in zwei Zeilen öfter als Politiker“ heißt es in „Dreist“. Wer will da noch für Wind in den Segeln sorgen? Ob es einem gefällt oder nicht – am Ende muss man kapitulieren. Und zwar nicht, weil ihro Penetranz dauernd ‘Skillz raus, Hände hoch, ich bin der wickeda MC’ formuliert. Da kommt man schon selbst dahinter, denn es sind Tracks wie das ganz und gar seinem Titel entsprechende „Sensationell“, die beweisen: Er ist es einfach. Der beste MC im Land.