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    PJ Harvey
    Stories From The City, Stories From The Sea

    VÖ: 23.10.2000 | Label: Island/Universal
    PJ Harvey - Stories From The City, Stories From The Sea

    PJ Harvey hat die Vorhänge aufgerissen und endlich Licht in die düstere Kammer gelassen. Von einem fröhlichen Album zu sprechen, wäre trotzdem Unsinn.

    Es ist eher eine gewisse Ausgeglichenheit, die auf „Stories From The City, Stories From The Sea“ mitschwingt, mal stärker wie bei „Good Fortune“ und „A Place Called Home“, mal schwächer wie bei „The Whores Hustle And The Hustlers Whore“, wo sich wieder die altbekannte PJ durchsetzt, die wie eine Mischung aus Schwerverletzter und Angreiferin klingt. Schlimm? Ach was. Nicht, dass man Polly Jean Harvey den inneren Frieden nicht gönnen würde, aber die dunkle Aura steht ihr eben nach wie vor gut zu Gesicht. Wenn sie beispielsweise in „Beautiful Feeling“ immer wieder die Zeile „It’s the best thing: a beautiful feeling“ wiederholt, klingt das eher beschwörerisch als entspannt, gebetsmühlenhaft, als wolle sie es sich selber mit aller Kraft einreden. Ihre Stimme pendelt noch immer zwischen krass und schwelgerisch, zuweilen leicht irre, sich selbst überschlagend, in anderen Passagen dann aber erstaunlich kräftig und geradlinig. Insgesamt gibt es weniger extreme Höhen und Tiefen, das trocken-verzerrte, fast schmerzhafte Flüstern von „Down By The Water“ ist verschwunden, ebenso wie das opernhafte Hochton-Glucksen. Statt Stimmungsmalerei und komplexen Songgerüsten liegt der Fokus bei diesem Album deutlich auf dem Song an sich: Oft sind die Stücke nur einfach instrumentiert, werden von simplen Gitarrenakkorden, ein wenig Bass und dezentem Schlagzeug untermalt. Das passt zur neuen PJ Harvey, die das Mysteriöse und Morbide zwar nicht abgelegt, aber ein wenig durchlässiger gestaltet hat. Zumindest für meine Ohren unerträglich ist lediglich „This Mess We’re In“, was allerdings eindeutig auf die Kappe von Duettpartner Thom Yorke geht. Ich sag’s jetzt einfach mal: eine kranke Katze könnte sich nicht schlimmer anhören.

    weitere Platten

    Let England Shake

    VÖ: 11.02.2011

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