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    Soulfly
    Primitive

    VÖ: 25.09.2000 | Label: Roadrunner/Connected
    Text: Jochen Schliemann / Jörg Staude
    Soulfly - Primitive

    Vier-Ohren-Test

    Ist es angemessen, bei dieser extravaganten Band vom ersten Album im Sepultura-Umfeld zu sprechen, das voraussehbar war? „Primitive“ – allein der Titel fügt sich nahtlos in den uns bekannten Max-Cavalera-Kontext ein. Ebenso der Titelsong: Midtempo-Riffs, viel Percussion und Cavaleras typisch portugiesisch-englischer Akzent kreieren einen Soulfly-Standard. Und es soll nicht der einzige bleiben. „Primitive“ ist ausgeglichener als das Debüt. Mir persönlich fehlen ein wenig die Speedausbrüche à la „The Song Remains Insane“, die abgefahrenen Rhythmen, aber das ändert nichts an einem immer noch herausragenden Hörerlebnis. Bei Song Nummer zwei treffen wir dann auch gleich auf einen alten Bekannten: Deftone Chino gibt sich zusammen mit seinem Freund Grady Avenall von Will Haven bei „Pain“ die Ehre. Überhaupt, Kollaborationen: So schade es ist, dass es sich hier immer noch um keine richtige Band handelt (Max schreibt alle Songs allein und von der Anfangsbesetzung ist gerade mal Basser Marcello übrig geblieben), Soulfly definieren sich einmal mehr als zu allen Seiten offenes Weltmusikprojekt. So reiht sich der „Son Song“ von Max und Sean Lennon in die ganz großen Duette des Jahres ein, „Jumpdafuckup“ hat zwar einen schrecklichen Titel, die Zusammenarbeit mit Slipknots Corey Taylor trägt aber durchaus beeindruckende, weil melodische Früchte. Und wer hätte schon gewagt, an ein Duett zwischen Mister Slayer Tom Araya und Mister Sepultura zu glauben? „Terrorist“ ist die erwartete Vertonung des Songtitels.
    9/12 Jochen Schliemann

    Zugegeben, ich war nie ein großer Sepultura-Fan. Habe dieses ganze Ding immer für ein typisches Exoten-Thema ohne Substanz gehalten. Man möge mir verzeihen, aber die einzigen lichten Moment der Brasilianer waren die ersten zehn Sekunden von „Chaos A.D.“ und das New Model Army-Cover „The Hunt“. Der Rest klang in meinen Ohren reichlich konzeptlos. Und das lag zu großen Teilen an Max Cavaleras Stimme, beziehungsweise: seiner nicht vorhandenen. Vielleicht hat er ja inzwischen erkannt, dass er nur auf einer langweilig-aggressiven Tonlage brüllen kann? Anders kann ich mir die vielen Gäste auf „Primitive“ nicht erklären. Zugegeben, das Album hat mit „Jumpdafuckup“ so etwas wie einen Song (obwohl melodische Früchte mir doch etwas zu weit gegriffen ist); „Son Song“ mit Sean Lennon klingt bedauerlicherweise so, als hätten die beiden ihre Parts für zwei verschiedene Stücke aufgenommen und hintereinander geschnitten. Und der Rest ist wieder einmal typischer Einheitskrach, der auch durch die Toby-Wright-Produktion nicht besser wird. Unter Weltmusik stelle ich mir etwas anderes vor. Auch wenn Maxe vielleicht viel für das Image Brasiliens und einiges gegen die dortigen Probleme getan hat, er wird nie ein ernstzunehmender Songwriter werden. Und der Exoten-Bonus hat mittlerweile auch seinen Reiz verloren.
    5/12 Jörg Staude

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