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    Belle And Sebastian
    Fold Your Hands Child, You Walk Like A Peasant

    VÖ: 05.06.2000 | Label: Jeepster/EFA
    Text: Mario Lasar
    10 / 12
    Belle And Sebastian - Fold Your Hands Child, You Walk Like A Peasant

    Mit dem vierten Album verabschieden sich Belle And Sebastian zunehmend von Intimität anzeigenden Gesten und Klängen und Texten.

    An die Stelle von brüchigem Folk ist eine raffiniert durcharrangierte Soundkulisse getreten, die insgesamt mehr Dynamik verbreitet als zuvor. Dabei stehen die Arrangements stets im Dienst des Songwritings, das auf diese Weise nichts an Stringenz und Pointiertheit einbüßt. Generell strahlt diese Platte eine angenehme Friedfertigkeit und fast südländisches Flair aus, was sich darin äußert, dass dezente Bossa Nova-Stilismen aufgegriffen werden. Tiefenstrukturell betrachtet, schließen Belle And Sebastian hier an Klassiker der Rockgeschichte an. Überall weht der Geist von „Forever Changes“ von Love, Nick Drake oder der legendären Folk-Band Pentangle. Dieses Album bezieht sich allerdings nicht auf unterwürfige Weise auf die genannten Werke und Bands, sondern bildet einen Klassiker nach eigenen Gesetzmäßigkeiten, die sich daraus ergeben, dass man nach drei privaten Platten und einer Vielzahl fanorientierter EPs das Recht hat, eine klassische Pop-Platte zu machen, deren Konsenspotential voll ausgeschöpft wird. Natürlich sind die Texte zum Teil dann doch wieder im positivsten Sinne eine Zumutung, die einen ein ums andere Mal fragen lässt: wie ist das gemeint? Existiert hinter „I Fought In A War“ eine metaphorische Bedeutung? Ist es der gute, alte Geschlechterkampf? Aber man wird mit solchen Fragen allein gelassen. Manchmal glaubt man hinter den neuen Stücken trotz aller vielschichtigen Arrangements die simple Struktur von Kinderliedern zu erkennen, was die althergebrachte Neigung zur Naivität wiederbelebt. In solchen Momenten scheinen uns Belle And Sebastian zurufen zu wollen: „Keine Panik, wir sind’s doch bloߓ. „Fold Your Hands…“ ist eine organische Weiterentwicklung, die so deutlich wie selten zuvor musikalische Referenzen nennt, ohne dass diese jemals die eigene Genialität übertönen.

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