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    Krallice
    Go Be Forgotten

    VÖ: 21.11.2017 | Label: Eigenveröffentlichung
    Text:
    9 / 12
    Krallice - Go Be Forgotten

    Sie können vieles, nur kein Marketing: Knapp einen Monat nach „Loüm“, ihrer Zusammenarbeit mit Neurosis’ Dave Edwardson, veröffentlichen die Black-Metal-Avantgardisten ein weiteres Album – auf ihrer Bandcamp-Seite.

    Ohne Labelsupport, wie und wann es ihnen passt. Seit ein paar Jahren machen sie das nun schon so und stemmen sich gegen die Prinzipien des Musikbusiness so kompromisslos, dass man vermuten möchte, sie wollen mit ihrer Musik kein Geld verdienen. Im Gegensatz dazu verbreitet sich ihr Ruf als Ausnahmeerscheinung im Black Metal exponentiell schneller, seit ihre nunmehr neun Alben über Bandcamp in die Szenen des Globus gespült werden. Der streng abgezirkelte Sound der Band ist nicht nur hinsichtlich der aufwändigen Produktion eher untypisch im Black Metal. Auch die Ausflüge in atonale Musik, der verstärkte Gebrauch von Keyboards und die hypnotischen Soundcollagen, die viele ihrer Songs zu über zehnminütigen Kraftakten machen, geben Krallice einen progressiven Geist, der sie über Genregrenzen hinweg bekannt gemacht hat. Mit „Go Be Forgotten“ machen sie nun einen Spagat zwischen ihrer Frühphase zu Zeiten des epochalen „Diotima“ von 2011 und einer bislang nur erträumten Zukunft. Teilweise walzt die Band wie im Titelstück mit einem unbarmherzigen Riff über zehn Minuten lang alles nieder, dann lösen sich Songstrukturen wie in „Quadripartite Mirror Realm“ in Synthesizerflächen auf, bevor mit „Ground Prayer“ eine ihrer komplexesten Kompositionen das Ende besiegelt. Und damit ist durchaus das Ende von allem gemeint, denn nach dem seltsam ätherisch-hymnischen Outro kann eigentlich nur noch absolute Stille folgen. Und alles, was wir hören, ist unsere viel zu schnelle Atmung.

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