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    Idles
    Brutalism

    VÖ: 10.03.2017 | Label: Balley/Cargo
    Text:
    9 / 12
    Idles - Brutalism

    Idles würden auch angepisst klingen, wenn sie gar nicht angepisst wären. So lange es „no jobs in the city“ gibt, umweht die Band allerdings der Hauch der gerechten Revolte.

    Brutalismus ist dieser Architekturstil aus den 60ern, bei dem die Gebäude wie überdimensionierte Termitenhügel aus Beton aussehen, meistens in einem Design, das intergalaktische Kriegsfürsten beglücken würde. Verschiedene Theoretiker (wahrscheinlich die mit den Gründerzeitvillen am See) lieben diese Bauwerke, der Rest der Welt hasst sie, denn sie sind hässlich und teuer im Abriss. „Brutalism“ ist also der perfekte Albumtitel für Idles, die den Hass zurück zur Kunstform führen. „I’d rather bite my nose off/ To spite my face“, heißt es vorneweg, und wenn man durch zusammengebissene Zähne singen könnte, würde es die Band pausenlos machen. Auch der Versuch gelingt bereits: 13 Songs lang, die eigentlich nur aus Rhythmus und Lautstärke bestehen, krakeelen sich die fünf Typen aus Bristol durch ein Radau-Set von entkerntem Punkrock, dem manchmal ein paar politische Missstände vor die Flinte laufen. Manchmal aber auch nicht. Idles werden trotzdem mit räudigen, aber gut artikulierten Modernisierungsverlierern wie Sleaford Mods in Verbindung gebracht, weil sie selbst über ein romantisches Date (bei dem Romeo erst mal cool ins Waschbecken pinkelt) singen, als wären der Brexit, Theresa May und das nächste Vorrundenaus der englischen Nationalmannschaft schon mitgemeint. Im Schwiegermutterland der Popmusik klingt das anno 2017 wie Schmirgelpapier für die Ohren, nur wesentlich witziger und kurzweiliger. „Brutalism“ macht immerhin endgültig deutlich: Es gibt
    keinen Weg zurück zum Britpop.

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