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    Donots
    Lauter als Bomben

    VÖ: 12.01.2018 | Label: Solitary Man/Warner
    Text:
    Donots - Lauter als Bomben

    Als Kurt Ebelhäuser zuletzt mit den Donots arbeitete, nahm er sie komplett auseinander und setzte sie neu zusammen. Für „Lauter als Bomben“ kehrt er zurück und spinnt mit Robin Völkert die Fäden weiter, die die Band mit „Karacho“ aufgenommen hat.

    Entwickelt haben sich die Donots seit 2008 sukzessive. Album für Album hat die Band an ihrem Sound gearbeitet, Kopfsprünge in Emo, Folk und Wave gewagt, unterschiedlichste Genre-Versatzstücke aufgehoben, analysiert – und zuletzt einfach komplett fallen gelassen, als sie sich mit „Karacho“ zurück auf Punk besann und dazu auch noch zu ihrer Muttersprache wechselte. Die Donots sangen Deutsch und nutzten den Wegfall der Sprachbarriere für klare politische Aussagen in Zeiten, in denen sie wichtig, aber längst nicht so dringend notwendig waren wie heute. Damit brach der dritte Frühling für die Donots an, der mit „Lauter als Bomben“ verlängert wird. Wenn die Bombe allerdings erst mal geplatzt ist, muss man ihre Splitter einsammeln und schauen, wie man danach weitermacht. Auf ihrem mittlerweile elften Album abermals von einer Neuerfindung der Band zu sprechen, wäre falsch. Mit einem ähnlich großen Aha-Effekt wie „Karacho“ kann „Lauter als Bomben“ nicht aufwarten – aber es verwaltet dessen Erbe und denkt es konsequent weiter. Das legte besonders die erste Single „Keiner kommt hier lebend raus“ nahe, der hakenschlagende Punk-Song ist die logische Konsequenz aus „Karacho“, dennoch hinterließ die zweite Auskopplung „Rauschen (auf jeder Frequenz)“ trotz kämpferischer Ansagen Fragezeichen: Wie passen diese 80s-Pop-Gitarren ins Bild? Als „Whatever Forever“ dann in unter zwei Minuten gegen Schienbeine trat und „Eine letzte letzte Runde“ als Midtempo-Song über lange Nächte am Tresen erklang, durfte man durchaus rätseln, wie das jetzt alles zusammengehört. Das gesamte Album zeigt es: Die politische Attitüde und den Mut zum referenziellen Wortspiel behält die Band bei, klanglich findet tatsächlich der Spagat statt, den die Singles andeuteten. Oft sind die Gitarren warm und verhallt, vor allem im sehnsüchtigen, melancholischen Aschesammeln oder dem Cardigans-artigen Alle Zeit der Welt, den Punk haben sie mit „Gegenwindsurfen“ (samt unerwartetem Gastgesang von Jan Windmeier von Turbostaat) oder „Das alles brauch ich jetzt“ allerdings nicht verlernt. Die Donots bleiben das Coma Chameleon, das immer wieder seine Farben wechselt, wenn auch dieses Mal nur in Nuancen. Und wenn man gerade glaubt, es aus den Augen verloren zu haben, singt es fantastische Lieder vom Fallen und wieder Aufstehen wie „Apollo Creed“ – und beweist, warum sie eine der wichtigsten Bands bleiben, die Deutschland zu bieten hat.

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