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    Mastodon
    Emperor Of Sand

    VÖ: 31.03.2017 | Label: Reprise/Warner
    Text:
    Mastodon - Emperor Of Sand

    Wenn Brent Hinds wirklich ungern mit Heavy Metal assoziiert wird, bekommt er mit „Emperor Of Sand“ ein Luxusproblem. Retro-Zombieritter und Höllenfeuer gehen als Zwinkersmiley an eine Ära mit Coolness-Defiziten durch. Musikalisch schöpfen Mastodon aber nur die Sahne des melodischen Metals und gut verdaulichen Prog ab. Die Vorgängeralben „Once More ’Round The Sun“ und „The Hunter“ bestimmen dabei den Referenzkurs.

    Auf ihrem siebten Album spielt die Band das volle Potenzial drei profilierter Sänger sowie Brendan O’Briens Produktionstalent als Trümpfe aus. O’Brien hat vor allem mit den Seattle-Bands der 90er viel Erfahrung darin gesammelt, Sounds in Schräglage für ein neues und hart gesottenes Mainstream-Publikum aufzupolieren. Die Schlüsselalben von Soundgarden und Rage Against The Machine wären ohne seine Balanceakte zwischen sauberen Vocals und kräftigen Rock-Kanten nicht denkbar. Das kennzeichnet auch „Emperor Of Sand“ insgesamt: Fast durchgängig im Uptempo und ohne gänzlich ausatmende Dynamikpausen schlagen Mastodon Purzelbäume mit hochmelodischen Gesängen, bei denen wir Troy Sanders, Brent Hinds und Brann Dailor einen erneuten Reifeprozess bescheinigen müssen. Galt auf dem letzten Album noch „High Road“ als das Maximum an Pop in einem Mastodon-Refrain, legt „Emperor Of Sand“ in dieser Hinsicht mehrfach nach. In „Show Yourself“ schmieren Mastodon bereits im allerersten Takt süßlichen Hook-Honig um die Ohren. Sehr ähnlich fühlten sich auch Josh Hommes Desert-Rock-Hymnen „Go With The Flow“ und „No One Knows“ beim ersten Hören an. „Word To The Wise“ entfaltet sich inmitten der berufshektischen Perkussion von Dailor sogar zu einem breitwandigen Choral, der in einer Kathedrale aus Gitarrenspuren Schutz findet. Überhaupt bleiben die aufgebockten Classic-Rock-Gitarren das Leitmedium auf „Emperor Of Sand“. Hinds und Bill Kelliher beweisen solide Zauberkenntnisse in „Roots Remain“ und „Precious Stones“ – abgesehen von vollendeter Arbeitsteilung in den Strophen kredenzen die beiden im C-Teil der Songs doppelstimmige Göteborg-Death-Läufe. Da fragt man sich, ob mehr Metal überhaupt geht, und Hinds in Interviews nicht nur provokante Späße treibt. Über die zweite Albumhälfte bleiben Mastodon auch als Prog-Act weiter haftbar. Neben deutlich härteren Riffs in „Scorpion Breath“ bekennen sich Mastodon da nämlich deutlich zu ihrer ureigenen Sperrigkeit. Als Huldigung an Yes werden in „Clandestine“ nicht nur staatstragende Synthesizer, sondern auch kleine traurige Roboterstimmen versteckt. Am Ende dieses gewaltig anmutenden Albums fährt „Jaguar God“ das System Mastodon dann doch noch mit ein wenig Leisetreterei herunter.

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