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    Goat
    Requiem

    VÖ: 07.10.2016 | Label: Rocket/Cargo
    Text:
    Goat - Requiem

    Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Goat mit ihrem mystischen Mix aus Voodoo-Folk, Afrobeat und Psychedelic Rock eine der faszinierendsten Bands unserer Zeit sind. Mit „Requiem“ legen sie zum dritten Mal einen aussagekräftigen Beweis dafür vor.

    Vielleicht liegt es mal wieder daran, dass Goat aus Schweden kommen. Von den Schweden weiß man ja, dass sie ein unnachahmliches Talent dafür besitzen, sich einen musikalischen Stil vorzuknöpfen und dann ihr eigenes Ding daraus zu machen. Das war bei Refused so mit dem Hardcore, bei Millencolin mit dem Pop-Punk kalifornischer Prägung und bei Entombed mit dem Death Metal. Bei Goat ist es noch etwas komplexer, weil das Kollektiv mit seinen – laut Cover – elf Musikern namen- und gesichtslos bleibt. So viele Köpfe und Hände und Stimmen hier involviert sind, so satt ist auch der Sound der Band. Im Vordergrund steht die Volksmusik des afrikanischen Raumes und des Nahen Ostens. Das war auch schon auf dem, bezeichnenderweise „World Music“ betitelten Debüt von 2012 so und hat sich über „Commune“ (2014) bis zu „Requiem“ nicht geändert. Während für westliche Ohren die originale Soundlandschaft dieser Gegenden allerdings oft gewöhnungsbedürftig ist, was gern auch am klagenden bis exotischen Gesang liegt, bereiten die Nordschweden ihre Saat perfekt für westliche Ohren auf. Diesmal so reichhaltig wie nie zuvor. Gab es auf den Vorgängern je neun Stücke in nicht ganz 40 Minuten, gibt es nun 13 in über einer Stunde. In der wird es nicht langweilig. Fast unbemerkt gehen die Stücke ineinander über, sind luftig arrangiert und wirken wie ein bunter Abend am Lagerfeuer in der afrikanischen Wildnis. Wobei das eigentlich zu kurz fasst, schließlich sind die Songs (Akustik-)Gitarren-lastig. Gerade „Goatfuzz“ ist wieder nah an den deutlicheren Psych-Rock-Momenten des Debüts. Im Introstück „Union Of Sun And Moon“ und dem instrumentalen Percussion-Jam „Temple Rhythms“ sieht man sich mit Flöten und Tröten konfrontiert. Zum Tanz laden dann vor allem die beschwingten Stücke ein wie das zuvor ausgekoppelte „I Sing In Silence“ und „Try My Robe“. „Trouble In The Streets“ ist Straßenkarneval mit Calypso-Feeling, „Psychedelic Lover“ könnte auch aus der psychedelischen Phase der Byrds stammen. Auch „All-seeing Eye“ trägt diesen 60s-Psych-Vibe in sich. „Requiem“ ist – mal wieder – eine fantastische musikalische Reise geworden, die den Wunsch weckt, endlich herauszufinden, von wem sich Goat eigentlich haben beeinflussen lassen. Wir vermuten: Exuma, Ofo The Black Company, Osibisa, King Sunny Ade. Aber eigentlich stehen Goat seit Anbeginn ihrer Zeit für sich. Eine Ausnahmeband.

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