Nach ihrem starken dritten
Album „The Great News“ (2015) markiert „A House
For Thee“ noch einmal einen Quantensprung
für den dreckigen Hardcore- und Punkrock-Sound der Niederländer.
Converge-Gitarrist Kurt Ballou hat mit der Band fünf für ihn typisch
aggressiv-dunkle Songs aufgenommen, in deren 22 Minuten mehr passiert
als auf ganzen Hardcore-Diskografien: Das biblisch negierende „No
House For Thee“ mit seinem treibenden Groove, den heiseren
Schweinerock-Eskalationen, den hymnischen Fucked-Up-Melodien und
dem brutalen Hardcore-Breakdown am Schluss ist da noch die konventionellste
Nummer. In „Nails On The Blackboard“ schlägt ein Jazz-Einschub
eine Kerbe, ein abgehackt-cooler Hardcore-Groove kapert den Song,
Groupshouts weichen ihn melodisch auf, alles flaut ab und wird von einem
Schlagzeug-Build-up zu Noise-Stress reanimiert – John Coffey klingen
noch nach Every Time I Die & Co., denken aber längst progressiver
als fast alle Kollegen. „Needles“ wiederum gibt sich zwei Minuten lang als
heftigere A-Perfect-Circle-B-Seite mit Frauengesang, auf die die Band
dann einfach Hardcore-Zorn aufpfropft. Und „One Size Fits All“ ist Nirvana
gone Hardcore, inklusive Apathie-Background-Vocals und weiblichem
Melodiegesang. Spätestens bei dem luftigen Akustikgitarren-Klagelied
„Relief“, bei dem sich mehrere Männerstimmen grungig umspielen und ins
Duett fallen, wird der politische Charakter der EP deutlich: „A House For
Thee“ fängt den Schrecken von Krieg und Flucht ein – und solidarisiert
sich mit den Opfern.
weitere Platten
Four
VÖ: 18.08.2023
The Great News
VÖ: 30.01.2015
Bright Companions
VÖ: 14.09.2012
Vanity
VÖ: 01.01.2009