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    Deftones
    Gore

    VÖ: 08.04.2016 | Label: Reprise/Warner
    Text:
    Deftones - Gore

    Es war keine leichte Geburt, das achte Album der Deftones. Man hört es „Gore“ nicht unbedingt an, denn ätherischer und ästhetischer als die Band aus Sacramento mischt nach wie vor niemand Groove Metal und Dreampop.

    Wahrscheinlich ist „Gore“ wieder so ein Grower. Ein Album, zu dem man immer wieder greifen muss, um zu durchschauen, wie gut es wirklich ist. Am Ende wird man dann mit Verständnis belohnt. Das war beim mittlerweile vier Jahre zurückliegenden „Koi No Yokan“ nicht anders. Das gab sich wesentlich subtiler, verschachtelter und mit weniger offensichtlichen Hits bestückt, als noch „Diamond Eyes“ von 2010 – Album Nummer 1 ohne Bassist Chi Cheng, aber mit Daueraushilfe Sergio Vega. Auch „Gore“ wirft sich einem nicht gleich an den Hals. Ein neues „White Pony“ wird es nicht mehr geben. Ein frisches, wildes Album wie „Around The Fur“ auch nicht. Dafür besteht die Band aus zu alten Hasen, und dafür hat sie sich bereits zu sehr gefunden. Die Elemente, aus denen Deftones-Platten bestehen und für die man die Band liebt, sind selbstverständlich alle vorhanden. Auf Härte folgt wieder Sehnsucht, Zartheit. Abe Cunningham ist immer noch der beste Schlagzeuger, den man sich für die Band vorstellen kann. Frank Delgado flechtet seine Samples und Keyboard-Spuren nach wie vor sehr subtil ein – die elektronischen Spielereien in „Xenon“ beweisen zumindest, dass er involviert ist. Auch rein äußerlich gibt es all das, was man von einer Deftones-Platte erwarten darf: ein bedeutungsloses, aber sehr hübsches Cover-Artwork und Songs, die Titel tragen wie „Acid Hologram“, „Pittura Infamante“, „(L)MIRL“ oder „Rubicon“. Nicht, weil es zwangsläufig Sinn ergibt, sondern weil Chino Moreno sich wieder irgendwelche Worte notiert hat, die ihm gut gefallen – und beim Konsumenten die Ahnung von mystischer Tiefe heraufbeschwören. Leicht hat es sich die Band mit „Gore“ nicht gemacht. Chino Moreno redete vorab davon, dass das Album so anders sein soll. Das ist es nicht. Dass Stephen Carpenter nicht gerade die beste Zeit bei den Aufnahmen von „Gore“ hatte, das kann man glauben. Er mag Metal, Moreno ist eher arty unterwegs. Trotzdem hat Carpenter reichlich Platz, um sich auszutoben. „Acid Hologram“ vereint beide Richtungen, hantiert mit allerhand Noise-Kanten und atonalen Breaks, „Doomed User“ besitzt Schmiss, wirkt ultraheavy und oldschool, und das Schlagzeug schlägt den coolsten Haken der Bandkarriere. Aber es geht auch anders: „Hearts/Wires“ und „(L)MIRL“ tragen eine ähnlich sehnsüchtige Schwere und dunkle Schönheit in sich wie einst „Minerva“ oder „Hole In The Earth“. Und „Phantom Bride“ hat gar ein richtig käsiges 80s-Metal-Solo. Am Ende dürften also doch alle wieder damit glücklich werden.

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