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    Machine Head
    The Burning Red

    VÖ: 10.08.1999 | Label: Roadrunner/Connected
    Text:
    Machine Head - The Burning Red

    Ich erinnere mich da an eine Plattenkritik zu Slayers „South Of Heaven“. Damals äußerte Kollege Schreiber besorgt, daß Tom Araya neuerdings tatsächlich singt und Slayer bald Pussies wachsen würden. Dieses Schicksal bleibt Machine Head wohl erspart, denn mit „The Burning Red“ könnten durchaus Robb Flynns Stimmbänder gemeint sein.

    Die Oaklander trauen sich nach ihrem letzten Schnitzer „The More Things Change…“ weit ins Land der metallenen Melodieseligkeit vor und haben offenbar erkannt, in welche Sackgasse man sich zuletzt manövriert hatte. Haut man uns mit „Desire To Fire“ und „Nothing Left“ noch zwei wenig überraschende MH-Groover um die Ohren, offenbart sich auf „The Blood, The Sweat, The Tears“ erstmals, daß die ehemaligen Harteisen-Puristen ihr Herz ganz weit für Sounds à la Korn bzw. Tool geöffnet haben. Gelegentliche Speed-Attacken pressen den Bandsound dann doch wieder zu rechten Zeit ins altbekannte Format aus tanztauglichen Moshparts. Die Flucht in Richtung Abwechslung nimmt ihren Lauf: „Exhale The Vile“ überrascht mit für MH-Verhältnisse sehr variabler Dynamik sowie einem ziemlich geglücktem Refrain und zitiert Flynns Fieps-Faible aus dem Debüt-Track „Davidian“. Tja, und ab der Albummitte sind Machine Head dann kaum noch zu halten: Mit „Silver“ liefert die Band den wohl besten Track ihrer ganzen Karriere ab, wischt sich die blutige Nase mit etwas Schmirgelpapier, um dann mit „From This Day“ noch einen oben draufzusetzen. Mut zur Vielseitigkeit steht Flynn gut und gestattet ihm zumindest wieder das Spiel in einer gemeinsamen Liga mit Phil Anselmo – anzuhören im keyboardverhangenen „Devil With The King’s Card“. Ein Wort noch zur Produzentenrolle Ross Robinsons: Herrn Flynn das Türchen in andere Dunkelkammern seiner Seele aufzustoßen, war wohl die lohnendste Investition in Machine Heads drittes Album. Dass der fortan mit einigen Korn-Querverweisen mehr leben muß, ist wohl ebenso böses Karma wie das etwas deplazierte Cover von „Message In A Bottle“.

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