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    Open The Mind To Discomfort

    VÖ: 22.05.2015 | Label: Artery/Cargo
    Text: Jens Mayer | Erschienen in: VISIONS Nr. 245
    9 / 12

    Die Sommer-LP des Jahres – für Menschen, die den Sommer aus tiefstem Herzen hassen.

    Ein paar einzelne Piano-Töne und schon heißt es: Willkommen im Fegefeuer, wo der „Soul Leech“ dir dein letztes bisschen Lebensenergie aus dem ausgemergelten Körper saugt! Will Haven aus Sacramento haben noch jede Party gecrashed und klingen seit jeher wie die böse Zwillingsband der Deftones. Durchaus eine große Leistung, wie es die Band aushält, immer neue Alben herauszubringen und sich dabei von ihren grandios zähfließenden Höllenhymnen nicht selbst herunterziehen zu lassen. Tatsächlich will man wirklich niemanden an einem sonnigen Frühlingstag treffen, der sich die Stunden zuvor mit Kopfhörer durch die Diskographie von Will Haven gehört hat. Mit „Open The Mind To Discomfort“ (sic!) gibt sich die Band noch einmal alle Mühe, das Vorgängeralbum „Voir Dire“ im Vergleich wie Gute-Laune-Ska aussehen zu lassen, so wunderschön zelebriert sie wieder die hässlicheren Dinge der Welt: Schmerz, Agonie, Verfall, und so weiter. Tatsächlich könnte diese Zwischenmeldung als, in seiner Gesamtheit düsterstes Will-Haven-Album in die Bandgeschichte eingehen – und das will nun wirklich etwas heißen. Tatsächlich ist es – vielleicht auch aufgrund seiner knackigen Kürze von 22 Minuten und den kurzen Zwischenstücken – in sich das Stimmigste und Konsequenteste. Um hier keinen falschen Eindruck zu erwecken, die Songs der Kalifornier sind alles andere als Unhörbar, im Gegenteil, sie sind grandios und außergewöhnlich. Man sollte sie allerdings wirklich nur in eingrenzten Dosen genießen – und sich anschließend, beispielsweise, für eine Alpaka-Wanderung anmelden.