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    Cheatahs
    Mythologies

    VÖ: 30.10.2015 | Label: Wichita
    Text:
    8 / 12
    Cheatahs - Mythologies

    Hätten die Cheatahs nicht eine Shoegaze-Band gegründet, so hätten sie wohl einen Literaturkreis eröffnet. Denn Mythologies geizt nicht mit literarischen Zitaten und Verweisen.

    Mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum bewiesen Cheatahs im letzten Jahr, dass sie die Diskographie der wichtigsten Shoegaze-Bands bestens kennen und mit diesem Wissen ein vielversprechendes Album aufnehmen können. Doch um wirklich aus der Flut an talentierten und ebenfalls gut informierten Shoegazern der letzten Jahre herauszustechen, fehlte es dem Quartett an Alleinstellungsmerkmalen. Der Nachfolger könnte das nun ändern, denn auf „Mythologies“ sind Cheatahs um einen abwechslungsreicheren, vielfältigeren Stil bemüht. Die deutsch-amerikanische Rhythmusgruppe unterlegt die Songs mal mit einem pulsierenden Groove, mal mit einem stoischen Maschinenbeat, oder treibt den Song wie bei „Colorado“ mit wildem Schlagzeugspiel vor sich her. Dieses Fundament umspielen die Melodien von Gitarre und Synthesizer wie eine spätsommerliche Brise, türmen sich in „Channel View“ zu hymnischen Refrains auf oder sorgen mit hektischem Sirren und Pfeifen bei „Su-pra“ für eine hysterische Atmosphäre. Doch das größte Alleinstellungsmerkmal bilden die literarischen Zitate und Querverweise auf Mythologies. Gleich im ersten Song „Red Lakes (Sternstunden)“ wird auf Deutsch Stefan Zweigs „Sternstunden der Menschheit“ rezitiert, das unheimliche „? (Murasaki)“ bezieht sich auf die gleichnamige japanische Autorin des 11. Jahrhunderts und der Albumtitel verweist auf Roland Barthes’ kultursemiotisches Werk „Mythen des Alltags“. Trotzdem klingen Cheatahs nie verkopft, sondern ganz zugänglich und direkt.

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