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    Title Of Record

    VÖ: 23.08.1999 | Label: WEA
    Text:
    Platte des Monats
    Filter - Title Of Record

    Schon Filters Debütalbum „Short Bus“ von ‘95 war ein kleines Meisterwerk, was allerdings unter dem dominanten Eindruck des Single-Hits „Hey Man, Nice Shot“ vielerorts nicht gewürdigt wurde. Die Frage, ob die Studiotüftler ihr Material auch als Rockband auf der Bühne würden umsetzen können, wurde wenig später mit einem lauten „Ja!!!“ beantwortet.

    Richard Patricks Performance strotzte nur so vor Kraft, nicht wenige fühlten sich an das Power-Paket Henry Rollins erinnert. Doch statt die hoffnungsvolle Karriere voranzutreiben, ließen sich Filter ganz nach Art von Superstars viel Zeit, zeigten gerade mal mit den Soundtrackbeiträgen „One“ („X-Files“), „Jurassitol“ („The Crow II“) und „Can You Trip Like I Do“ („Spawn“), daß man sie keinesfalls vergessen sollte. Und das immer wieder verschobene, jetzt vorliegende Zweitwerk ist eine Sammlung von 12 Beweisen, daß Richard Patrick alles richtig gemacht hat. Schon der Opener „Welcome To The Fold“, die erste von mindestens sechs potentiellen Singleauskopplungen, deutet an, daß dies hier das Album sein könnte, auf das Fans so unterschiedlicher „alternativer“ Acts wie Soundgarden, Marilyn Manson, Jane’s Addiction oder Rage Against The Machine seit langem sehnsüchtig warten. Harte, scharf geschnittene Riffs stehen in keinerlei Widerspruch zu akustischen Einlagen, Gesang mit viel Seele in der Stimme harmoniert mit dem perfekt dosierten Quentchen elektronischer Aufpolierung dieser emotionalen Kraft. Zu dieser Musik ist fast alles möglich: Man kann sich von den treibenden Beats über die Tanzfläche tragen lassen, man kann sich aber auch mit einem guten Drink im Sessel zurücklehnen und einfach nur zuhören und entdecken. Nur als Hintergrundgeplänkel taugt sie – wie alle großen Platten – nicht. Roh und ausgefeilt, melodiös und destruktiv, überlegt und psychedelisch zugleich – wer solche Elemente homogen in Songs verpacken kann, dürfte seine Platte statt dem unprätentiösen „Title Of Record“ auch ohne falsche Bescheidenheit „A Fuckin‘ Masterpiece“ nennen. Dieser Geniestreich zählt bereits jetzt zu den drei wichtigsten Veröffentlichungen des Jahres.

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