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    The Winery Dogs
    Hot Streak

    VÖ: 02.10.2015 | Label: Earmusic / Loud & Proud Records
    Text:
    7 / 12
    The Winery Dogs - Hot Streak

    Kaskadisches Gitarren-Harakiri, purzelnder Basslauf und Doublebass –so eröffnen The Winery Dogs ihr zweites Album und offenbaren direkt ihre Problemzonen.

    Mit dem ehemaligen Dream-Theater-Schlagzeuger Mike Portnoy und den einstigen Mr.-Big-Kollegen Richie Kotzen und Billy Sheehan haben in New York drei technisch hervorragende Musiker zusammengefunden, die ihre Instrumente aus dem Effeff beherrschen. Ermüdend wird es für den Zuhörer allerdings, wenn er das verstanden hat, und die Herren trotzdem unablässig zeigen müssen, wozu sie fähig sind. Der Opener „Oblivion“ und der Titelsong der wieder selbstproduzierten Platte sind solche überschäumenden Beiträge, bei denen Portnoy seine Gliedmaßen nicht still halten kann und Kotzen seine Gitarre mit dem Quirl bearbeitet. Zum Vorteil von „Hot Streak“ findet das Trio in Songs wie „Ghost Town“, „The Bridge“ oder dem elegischen „Spiral“ zu einer gesunden Balance aus Zweckdienlichkeit und Virtuosität. Für genug Furore sorgt Kotzens Stimme – eigentlich das Beste an diesem Classic Rock der härteren und verspielteren Gangart. Den Vergleich mit Chris Cornell muss Kotzen nicht nur nicht scheuen, er drängt sich förmlich auf. Und das ist mitreißender als das nächste gegniedelte Gitarrensolo. Mit seinem Melodiegespür rettet der Sänger viele der überbordenden Songs ins Ziel. Große Fragenzeichen hinterlassen jedoch die Power-Ballade Fire, die problemlos von Bon Jovi stammen könnte, und das käsig angesoulte „Think It Over“. Scheint fast so, als hätten sich hier die Singleerfolge von Mr. Big niedergeschlagen. Ob The Winery Dogs so die erhoffte „Glückssträhne“ starten, auf die der Plattentitel anspielt, darf zumindest angezweifelt werden.

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