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    Beach Slang
    The Things We Do To Find People Who Feel Like Us

    VÖ: 30.10.2015 | Label: Big Scary Monsters/Alive
    Text:
    Beach Slang - The Things We Do To Find People Who Feel Like Us

    Die Band mit dem wohl am schrulligsten gekleideten Frontmann im Punk macht auf ihrem Debütalbum genau das, was sie sich seit ihrer Gründung auf die Fahnen geschrieben hat: Mit kaputten Hymnen in Richtung 90er Alternative schielen und allen Freaks, Aussätzigen und Angeknacksten den Soundtrack für einen unvergesslichen Abend liefern.

    In
    der Welt von Beach Slang ist kein Platz für eine 40-Stunden-Woche, das Haus mit weißem Lattenzaun, eineinhalb
    Kindern und einer Familienkutsche davor. Schon ihre Debüt-EPs „Who Would Want Anything So Broken?“ und „Cheap Thrills On A Dead End Street“
    (beide: 2014) tragen den bandinternen Ansatz im Namen: Die Alternative-Punk-Band um Weston-Sänger und Gitarrist James Snyder, der auf der
    Bühne nie ohne stilechten Pullunder und darüber eine Samtjacke mit Flicken an den Ellenbogen zu sehen ist, lebt mit ihren Songs im Hier und
    Jetzt, im Equilibrium zwischen bedingungslosem Rausch und dem Kater am Morgen danach. Diese Direktheit und ihren unmittelbaren, ungefilterten
    Vibe behalten Beach Slang in logischer Konsequenz auch auf ihrem Debütalbum „The Things We Do To Find People Who Feel Like Us“ bei. Während
    Textzeilen wie „The night is alive/ It’s loud and I’m drunk“ aus Noisy Heaven oder „Never been alright/ Never been okay/ Never cared if I was cool,
    fit in or anything“ aus Ride The Wild Haze die Weltsicht und das „Wir gegen den Rest“-Motto von Snyder und Co. zusammenfassen.

    Soundtechnisch
    setzt das Trio auf den Mix ihrer EPs aus dominanten, knapp an der Übersteuerung vorbeischrammenden Punk-Gitarren, dem heiser-gebrochenen
    Gesang Snyders und einem fast schon störrisch-stoischen Schlagzeugbeat, der nur in der Geschwindigkeit, nicht aber im Druck variiert.
    Lediglich „Too Late To Die Young“ bricht aus diesem Korsett aus und gönnt sich einige Streicher, eine Akustikgitarre und ein Klavier, das melodische
    Farbkleckse auf die Singer/Songwriter-Basis tropft – und erinnert stark an die frühen Goo Goo Dolls, denen Beach Slang auf ihrem Debütalbum
    ausgiebig nacheifern. Für sich betrachtet kann man die Beschränkung auf ein einziges Thema und die manchmal monotone Instrumentierung
    durchaus als Gimmick sehen. Zumindest so lange bis man hört, wie die Band alle Einzelelemente zu einem großen Ganzen zusammenfügt. Wenn
    eine Band ihre ganze Verzweiflung und Sehnsucht mit so viel Inbrunst in jeden Akkord und jede raspelige Gesangsmelodie legt, und es schafft,
    selbst aus einfachsten Texten heimliche Punk-Hymnen zu stricken, beißen sich auch die stumpfesten Songs in den Gehörgängen fest. Beach
    Slang ist keine Band für jedermann, aber wer einen Zugang zu ihr findet, den lässt sie vermutlich nie wieder los.

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