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    Planks
    Perished Bodies

    VÖ: 11.09.2015 | Label: Golden Antenna/Broken Silence
    Text: Arne Jamelle
    Planks - Perished Bodies

    „Le temps détruit tout“ – die Zeit zerstört alles: Diese Prämisse aus Gaspar Noés hoffnungslos pessimistischem Meisterwerk „Irreversible“ zieht sich nicht nur thematisch durch das Werk von Planks, sondern ziert auch ihren Grabstein – „Perished Bodies“ erscheint posthum, Planks haben sich leider aufgelöst.

    Dieser Umstand ist bedauerlich, wenn man die Entwicklung der Band betrachtet. Vom ungestüm-fiesen, Crust-beeinflussten Sludge des selbstbetitelten Debüts, über das progressivere, mit atmosphärischen Postrock-Sprengseln und verstörenden Melodien angereicherte „The Darkest Of Grays“, die dezente 80er-Dark-Wave- und Postpunk-Schlagseite auf „Funeral Mouth“, bis zum sich einer konkreten Einordnung verweigernden Sound auf „Perished Bodies“. Hier vereinen Planks all die Fragmente, die – natürlich gewachsen – ihre Schaffensphasen ausmachten. Analog zu ihren Freunden und Weggefährten Tombs, die mit vergleichbaren Einflüssen experimentieren, haben Planks durch das Umschiffen von plakativen, Riff-basierten Songstrukturen und Einflüssen von Killing Joke bis hin zu Black-Metal-Harmonien eine in sich geschlossene, eigenständige Spielart des extremen Metal kreiert. Natürlich gibt es Anknüpfungspunkte: eruptive Gewalt, die
    man in ähnlich organischer Form von Bands wie Neurosis oder Cult Of Luna kennt, ebenso wie instrumentale Songs – der fantastische, durch seine abwechslungsreiche Gitarrenarbeit bestechende, etwas Helligkeit spendende Titeltrack und das abschließende, sich hypnotisch auftürmende „The Sacrifist, Pt. II (What Does Walking Away Leave Us?)“ sind die unumstrittenen Highlights eines Albums ohne Schwachpunkte. Auch der Mut zu Klargesang und eingängigen Refrains zahlt sich aus: Die Beinahe-Hymne „Nothing Will Ever Change“ sowie „She Is Alone“, das ungewöhnliche, sich bedrohlich anpirschende Duett von Planks-Gitarrist und -Sänger Ralph Schmidt und Leonie von den Crust-Grindern Svffer, erweitern die lose gesteckten Grenzen. Dass Planks immer eine Band mit einem klaren Konzept waren, zeigt die Beschäftigung mit den Lyrics: „Perished Bodies“ ist als Teil einer Trilogie angelegt, in der ihr Protagonist verschiedene Stadien des Scheiterns, der Konfrontation und schließlich der Selbsterkenntnis durchläuft. Er realisiert, dass Flucht unmöglich ist und er letzten Endes immer wieder am Anfang des gleichen Prozesses steht. Und so endet „Perished Bodies“ mit der gleichen Note, mit der es beginnt, wird zur Endlosschleife. Um es mit den Worten des großen Nihilisten Rust Cohle („True Detective“) zu sagen: „Time is a flat circle. Everything we’ve ever done or will do, we’re gonna do over and over again.“

    weitere Platten

    Funeral Mouth

    VÖ: 12.10.2012

    The Darkest Of Grays

    VÖ: 31.10.2010

    Planks

    VÖ: 01.08.2008