John Niffenegger und Chris Dalton sind wahrscheinlich die langweiligsten Typen, die man sich vorstellen kann. Niffenegger fährt gerne Mountainbike, liebt seinen Hund und arbeitet als Deputy Director bei einer Wohlfahrtsorganisation, die dafür sorgt, dass jeder Mensch in North Carolina ein Dach über dem Kopf hat. In seiner Freizeit macht Niffenegger Musik. Und was für welche! Dalton hilft am Schlagzeug, während Niffenegger Gitarre, Bass und Mellotron spielt und sein Projekt, den New Light Choir, aufnimmt. Vor allem singt er in einer hellen, fast weiblichen Stimme, die ihm immer wieder Vergleiche mit Rushs Geddy Lee einbringt. Wobei er sich selbst eher von Bands wie Trouble, den frühen Scorpions oder Dio beeinflusst fühlt. Gegründet haben die beiden ihre Band im Frühling 2010, im Dezember des gleichen Jahres erscheint das Debüt. Das klingt nicht ganz ausgereift. Auf „Volume II“ sind diese Defizite verschwunden. Der Metal und Heavy Rock ist düster, doch von einer eigentümlichen Leichtigkeit beseelt. Progressiver Rock der 70er trifft auf die NWOBHM trifft auf düsteren Doom-Rock. Im eröffnenden „Higher Fire“ gibt es sogar eine Art Blastbeat, und wäre Niffeneggers Gesang nicht, man könnte den Song für ein Stück von Tribulations großartigem „The Children Of The Night“ halten. Bereits im Januar hatten New Light Choir „Volume II“ via Bandcamp im Internet veröffentlicht; dass sich das Zwickauer Label High Roller nach Aktor, Amulet und High Spirits nun auch diese Band gesichert hat, ist folgerichtig und spricht für den guten Riecher der Macher.