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    Prophets Of Saturn
    Retronauts

    VÖ: 17.07.2014 | Label: Heivisike
    Text:
    7 / 12
    Prophets Of Saturn - Retronauts

    Lange Bärte, Batikfarben, bunte Lichter und verschwommene Bilder. Prophets Of Saturn hätten sich auch wie ihr zweites Album nennen können, so gut passt das Wortspiel Retronauts zu ihrem Psychedelic-Proto-Metal.

    Die vierköpfige Band aus Leicester ist sicherlich stoned, irgendwie esoterisch oder okkult, aber definitiv durch und durch retro. Und vintage. Irgendwo zwischen den späten 60ern und 70ern hängen geblieben, auf spacigem, fuzzigem und analogem Proto-Doom-Metal. Das war schon 2013 auf ihrem unbetitelten Debütalbum so: Prophets Of Saturn verlassen auch mit „Retronauts“ die irdischen Sphären Richtung Vergangenheit und wechseln auf die Überholt-werden-Spur. „Ultra Wizards“ beginnt zwar Haken schlagend und mit eingängigen Riffs, senkt nach knapp drei von insgesamt neun Minuten aber die Augenlider und stampft auf den einzig kompakten Song des Vier-Track-Albums zu: „Witch Rider“, der in etwa drei Minuten und mit schneidenden Gitarrenriffs geradewegs auf’s Ziel zu scheppert. Das heißt vorerst „Damavand“, der 17-minütige finale Song, der fast die Hälfte des Albums einnimmt. Mit seiner perkussiven Langsamkeit und den fuzzigen Gitarren erinnert er an eine dreckige Version von Brant Bjorks Album „Jalamanta“. Sänger George Sanderson hält sich fast sechs Minuten zurück, bevor er mit viel Hall einsetzt und den schwersten Track auf Retronauts klagend begleitet. Und danach? Man hat Lust auf mehr Psychedelic, mehr knatternde Riffs und Nebel, weiß aber auch, dass man genau das auf anderen, älteren Platten ähnlich, aber besser bekommt. Mit mehr Haken, besseren Kompositionen oder zumindest noch fetter. Für eine Spritztour im verrosteten Chevy Impala taugt Retronauts allemal, für die Ewigkeit eher nicht.