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    Du Blonde
    Welcome Back To Milk

    VÖ: 15.05.2015 | Label: Mute/Goodtogo
    Text:
    5 / 12
    Du Blonde - Welcome Back To Milk

    Schwülstiger Indierock für Vice-Gläubige; Beth Jeans Houghton hat sich umbenannt.

    Das Beste am Trara um ihre Kunstfigur Du Blonde ist die CD, die einen zentralen Ausschnitt des Albumcovers so aufgreift, dass man einen Finger durchs Loch stecken und damit Pimmel spielen kann. Allen Respekt dafür und gerne noch mehr, wären bloß die zwölf Songs um den Pimmel herum nicht so schrecklich bemüht. Dass Houghton grundsätzlich gute Musik schreiben kann, hat sie unter ihrem alten Namen gezeigt. Ihr Debütalbum machte die Engländerin mit den gelben Haaren und dem exaltierten Make-Up 2012 mit Anfang 20 zum Indieliebling, ihre psychedelisch versetzten Folksongs liefen in Uniradios und über Festivalbühnen. Als Du Blonde will sie sich nun freischlagen, inklusive grellem Artwork und dem üblichen Gerede vom nächsten Schritt. Deshalb inszeniert sie ihre Songs jetzt als Indierock, den sie mit schläfrigem Garagengesang, gefährlichem Getrommel, souligem Hauchen, Riot-Geschrei, kitschigen Chören, verruchten Zeilen und dramatischem Klavier so übereifrig ausstaffiert, dass er sich kaum noch bewegen kann. Wenn sie sich wie in „Young Entertainment“ halbwegs zurücknimmt, klettert aus theatralischen Strophen auch mal ein überraschend eingängiger Pop-Refrain, den man sofort ins britische Radio schicken möchte; in quatschigen Stücken wie „My Mind Is On My Mind“ funktionieren dafür gerade die merkwürdigen Experimente aus Sprechgesang, Tonleitergähnen und der Gaststimme von Future-Islands-Frontmann Samuel T. Herring. Meist aber bleibt vor lauter Attitüde, Plüsch und angestrengtem Kurswechsel nicht viel Hörbares über. Reinkarnation ist nicht immer die leichteste Geburt.

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