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    Joanna Gruesome
    Peanut Butter

    VÖ: 08.05.2015 | Label: Caroline/Universal
    Text:
    9 / 12
    Joanna Gruesome - Peanut Butter

    Alles beim alten: Joanna Gruesome spielen weiterhin rotznäsigen Indierock, der sich nicht zwischen Riot-Grrrl-Punk und britischem Südküsten-Slackertum entscheiden will.

    Vielleicht ist das ja der Grund, warum Joanna Gruesome – verflucht starker Bandname, übrigens – nie ganz in die Gänge zu kommen scheinen. Die Songs auf „Peanut Butter“ klingen so wahlweise nach den 1900s mit zwei bis drei Ales zu viel im System oder erinnern an die vermeintlich durch Ritalin ausgelöste Trantütigkeit, mit der Dylan Baldi und seine Cloud Nothings zu Werke gehen. Viel mehr klingt die Band aus Cardiff aber nach dem, was sie vermutlich in erster Linie ist: eine Gruppe von fünf Menschen, die mit Mitte zwanzig zwischen Hörsaal und Nebenjob Songs schreibt, die dann „Hey! I Wanna Be Yr Best Friend“ oder „Jamie (Luvver)“ heißen und auf einem Album namens „Peanut Butter“ stecken. Man merkt, im Gegensatz zu den Brüdern und Schwestern im Geiste von Perfect Pussy und Sleater Kinney, fehlt Joanna Gruesome der letzte Funke Dringlichkeit und Raubeinigkeit. Das ist aber alles andere als fatal, es muss ja nicht immer alles bierernst und bitter sein. Im Gegenteil: Liebliche Gesangsparts, die sich über fuzzig-schrammelige Gitarren legen, braucht man ebenso zum Leben. Das alles haben Joanna Gruesome perfektioniert, zumindest in dem DIY-Rahmen, den ihnen ihre Arbeitsweise steckt. So wird „Peanut Butter“ zum leichtfüßig tänzelnden, zweiten Album der Band aus Cardiff: Analog zur Adoleszenz kann man sich, wenn man sie mal hinter sich hat, nicht mehr an jedes Detail erinnern, hat rückblickend aber doch ein Gefühl von Glückseligkeit in der Brust.