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    Rose Windows
    Rose Windows

    VÖ: 08.05.2015 | Label: Sub Pop/Cargo
    Text:
    6 / 12
    Rose Windows - Rose Windows

    Ohne die vom Metal importierte Dynamik klingen Rose Windows plötzlich nicht mehr aufregend anders, sondern nur noch nach Fußgängerzonenapplaus.

    Rein optisch war es schon auf der letzten Tour so weit. Sängerin Rabia Shaheen Qazi, deren Stimme sich für Kirchentage, Kindergeburtstage und Kirmesschlägereien gleichermaßen eignet, wiegte sich im langen Gewand auf der von der Augusthitze aufgeheizten Bühne hin und her, während die Band hinter ihr die getragenen Albumsongs noch eine Stufe herunterbremste. „Native Dreams“, der fulminante Hauptbrocken des Debüts, kam am Ende fast wie eine Erlösung für alle Beteiligten, denn wenn Rose Windows wirklich wollen, können sie theoretisch den Graben zwischen Fairport Convention und Black Sabbath überbrücken. Auf der neuen Platte wollen sie aber eher nicht. Die Leadvocals sind diesmal fast komplett an Qazi abgetreten worden, deren klarer aber etwas modulationsloser Gesang zusätzlich in den Vordergrund rückt, weil die instrumentalen Breaks besonders homöopathisch eingesetzt werden. Statt gebirgiger Klanggemälde dominieren völlig entschleunigte Stücke das Album, die sich dem klassischen Folksongaufbau verweigern und trotz kompetenter Darbietung stellenweise ziellos wirken. Salbungsvolle Textzeilen wie „He was unwise/ Another soldier in the army of the blind“ scheinen bewusst mit einer mythischen Tiefe zu kokettieren, die die Songs nicht hergeben. Die handwerkliche Finesse der sechsköpfigen Band bekommt dadurch etwas Ausgestelltes, das man vor allem bei Musikanten findet, denen die eigene Virtuosität den Zugang zum Rock’n’Roll versperrt. Offensichtlich sehen das auch Rose Windows so – noch vor Veröffentlichung des Albums hat sich die Band aufgelöst.

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