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    God Damn
    Vultures

    VÖ: 08.05.2015 | Label: One Little Indian/Rough Trade
    Text:
    God Damn - Vultures

    Zwei Kids aus der Mitte Englands haben zwischen klassischem Hardrock, Noise und Sludge Metal allerhand aufgesogen – und mischen mit ihrem heftigen Sound die Alternative-Szene auf.

    Die beeindruckende Wucht ihrer Musik wurde Gitarrist und Sänger Thom Edward und Schlagzeuger Ash Weaver wohl in die Wiege gelegt: Beide Mitglieder von God Damn – Bassist und Mitbegründer Dave Copson musste die Band 2013 nach einem lebensgefährlichen Zusammenbruch verlassen – kommen aus dem britischen Ballungsgebiet Black Country. Ozzy Osbourne lebte in dieser Gegend nahe Birmingham, bevor er in der Stadt mit Black Sabbath den Heavy Metal aus der Taufe hob, und auch Led Zeppelin-Drummer John Bonham fand dort seinen unnachahmlichen Groove. Auf die Urväter harter Rockmusik beziehen sich God Damn zwar auch, ihr integratives Debüt erinnert aber stärker an drei Dutzend Bands aus der jüngeren Vergangenheit: Die angriffslustigen Riff-Richtungswechsel zwischen Noise, Sludge und Metal spülen die Melvins vors geistige Auge, der dissonant-dreckige Vibe ist vom Grunge geborgt, die tonnenschwere Wucht der Gitarren ging so schon bei Kyuss auf den Hörer nieder, den Hall im Mix kennt man von Postpunk bis Industrial und Vergleiche mit britischen (Slaves, Royal Blood) und internationalen (The Black Keys, Death From Above 1979) Two-Piece-Rockern hört das Duo sowieso ständig. God Damn klingen aber längst nicht so geradlinig und tanzbar wie die Kollegen. Nach dem Schlüsselklapper-Intro „Horseley Fields“ beginnt die Band mit „When The Wind Blows“ direkt eine schneidende Sound-Attacke zwischen marschierendem Industrial, elektrifiziertem Fear Factory-Riffing und Marilyn Manson-Kreischen. „Silver Spooned“ changiert dann flüssig zwischen Effekt-verwaschener Nirvana-Strophe und ultra-heftigem Stoner-Refrain. Dieses Wechselspiel, auf dem auch „Maladie Melodie“ zwischen knochig-übersteuertem Strophen-Grunge und tosendem Sabbath/QOTSA-Abwärtslauf im Refrain aufbaut, ist vielleicht die einzige Formel, zu der die Platte immer wieder zurückkehrt. Das Kunststück, das God Damn dabei gelingt: Sie klingen kaputt und eingängig zugleich, traditionsbewusst, aber modern – die Orgel von „Shoeprints“ steckt nicht umsonst zwischen 60er-Psychrock und 90er-Noise fest. Dass God Damn auf die entspannten Alternative-Rock-Strophe von „Deadpan Riot“ dann einen der besten, massivsten Refrains des Jahres platzieren und damit einen Hit provozieren, ist ebenso erstaunlich, wie der rasende Prog-Metal-Aufgang im Titeltrack – und die schrottige 30-Euro-Akustikgitarre, die die Band im episch langen „Skeletons“ unter Dampfwalzen-Riffs verbuddelt.

    weitere Platten

    Raw Coward

    VÖ: 10.09.2021

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