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    Sweet Jesus
    You Deastroy Yourself

    VÖ: 15.03.2015 | Label: Atomic Action/Import
    Text:
    8 / 12
    Sweet Jesus - You Deastroy Yourself

    Das Beste an diesem Allstar-Hardcore-Debüt ist nicht der halbe Gerhard Schröder auf dem Cover, sondern die Einstellung dahinter: Alles kaputtmachen.

    „What sort of mindset are you heading in with?“, fragt ein Interviewer ganz zu Beginn, und jemand, vermutlich Sänger Patrick Flynn, antwortet staubtrocken: „Total destruction.“ Mit der hatten er und Schlagzeuger Shawn Costa teilweise schon bei Have Heart zu tun, bevor sie mit den Gitarristen George Radford und Jim Connolly sowie Bassist Adam Gonsalves ihre aktuelle Band gründeten, zu denen die wiederum die gesammelte Erfahrung von Soul Control, Dropdead, Fucking Invincible und Voices Forming Weapons mitbrachten. Wichtiger als die ganzen Namen ist aber, dass Sweet Jesus schön oldschooligen Hardcore fernab von Melodien und Wellenreitern spielen, bei denen die Songs abwechselnd schnelle Nackenschmerzen und boxende Luftfäuste rausholen, die Hi Hat unsexy wackelt und Flynn seine Texte so rücksichtslos zwischen das Gekloppe spuckt, dass man in den ersten fünf Reihen lieber Regenhüte trägt. Neu erfindet die Band aus Baltimore in den zehn Songs, für die J. Robbins sein Studio nachgepolstert hat, ungefähr gar nichts, aber für abgeklärte Postironiker der Neuzeit schafft sie es hervorragend, nach einfach frustrierten Teenagern der späten 80er zu klingen. Den richtig todesbrutalen Hardcore hatten sie damals wegen lauter Rock’n’Roll-Rhythmus-Resten und klapperndem Equipment noch nicht erfunden, dafür ging bei den Auftritten aber wirklich unverantwortlich viel Einrichtung zu Bruch. Vielleicht hat Shawn Brown von Dag Nasty also auch deshalb bei den Aufnahmen zu „You Destroy Yourself“ vorbeigeschaut, um sich noch einmal jung zu fühlen.