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    Jesper Munk
    Claim

    VÖ: 06.03.2015 | Label: Warner
    Text: Jonas Grabosch
    8 / 12
    Jesper Munk - Claim

    Welches Mindestalter gilt für den Blues? Der Deutsch-Däne Jesper Munk arbeitet auf seinem zweiten Album „Claim“ mit Nachdruck daran, das Eintrittsalter auf 22 zu senken.

    Entstanden ist „Claim“ zwischen den Polen München, New York und Los Angeles. Jeder dieser Orte hat identifizierbare Spuren auf dem Album hinterlassen, was nicht zuletzt an den beteiligten Produzenten liegt. In seiner Heimat München hat Munk mit Sepalot zusammen gearbeitet, dessen Affinität zu erdiger Gitarrenmusik spätestens seit seinem AC/DC-Coveralbum „Fraud“ evident ist. Der DJ der HipHop-Truppe Blumentopf sorgt auf „Claim“ für die Soul unterfütterten Einsprengsel wie „Morning Coffee“. Knarzend ächzenden Bluesrock, wie im temperamentvollen Opener „Courage For Love“, hat Munk in New York gemeinsam mit Jon Spencer eingespielt, während Mocky, Hausproduzent von Feist und Jamie Lidell, in Los Angeles Munk breitbeinige und breitwandige Neo-Soul-Stücke auf den Leib geschrieben hat. Die Vielzahl der Beteiligten lässt „Claim“ zunächst wie ein kleines Ratespiel erscheinen. Bei jedem Song fragt man sich aufs Neue, wer hier die Fäden hauptverantwortlich in den Händen gehalten hat. Wenn Munks Gesang einsetzt, ist die Antwort darauf aber nicht mehr von Belang. Seine Stimme verfügt für einen gerade Zwanzigjährigen über erstaunlich viel Tiefe und rauen Charme. Trotzdem ist sie geschmeidig genug, um nicht immer nur in derselben Tonlage die Verflossene beklagen zu müssen. Zum Erneuer des Blues fehlt Munk auf „Claim“ vielleicht noch ein Quantum an Lebenserfahrung, sein Weg dorthin dürfte aber nicht mehr weit sein. Vielleicht sollte er noch ein paar Mal auf der Reeperbahn vorbeischauen