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    Donots
    Karacho

    VÖ: 20.02.2015 | Label: Vertigo/Universal
    Text: Sebastian Harth
    Donots - Karacho

    Seit Jahren feiern Kritiker und Fans jede neue Donots-Platte als den einen, lange ersehnten Schritt in die richtige Richtung – weg vom hedonistischen Pop-Punk der Anfangstage, hin zu experimentierfreudigem Rock in allen Facetten und Farbgebungen.

    Wie ausgezeichnet, dass Karacho nochmal weiter geht: Die Donots singen jetzt Deutsch! Natürlich könnte man diesen Umstand nun reißerisch behandeln und zu einer größeren Sensation aufblasen, als er tatsächlich ist. Vor allem, wenn man sich daran erinnert, dass das 20-jährige Bandjubiläum im vergangenen Jahr in Form des Songs „Das Neue bleibt beim Alten“ schon „auf Deutsch“ gefeiert wurde. Ganz so unerwartet kommt der lyrische Wechsel zur Muttersprache also nicht. Trotzdem verdient Ingo Knollmann einen ordentlichen Haufen Respekt dafür, dass er sich der Herausforderung stellt, sich nach 20 Jahren als Texter neu zu positionieren. Erleichtert hat ihm diesen Findungsprozess sicherlich der parallel verlaufende musikalische Frühjahrsputz, der sich in den Songs auf Karacho niederschlägt: Jedes Gramm an überflüssigem Fett wurde abgesaugt, das letzte schale Bier ausgeschwitzt und somit Platz geschaffen für frische Ideen. Wer das Video zur Vorabsingle „Ich mach nicht mehr mit“ gesehen hat, kann ahnen, wie agil und sportlich die fünf ihr zehntes Album angegangen sind. Altersmilde scheint den Ibbenbürenern gänzlich unbekannt zu sein, und so präsentieren sie sich ebenso hungrig wie bissig, was gerne mal so klingt, wie eine angepisste Version der Beatsteaks oder eben: Muff Potter. Ähnlich wie bei den Münsteranern geht es auf „Karacho“ textlich direkt zur Sache. „Ich mach nicht mehr mit“ darf deshalb gerne prototypisch für das gesamte Album verstanden werden. Wenn sich Knollmann nicht hinter englischen Floskeln und Idiomen verstecken kann, so scheint es, wird das Unverständnis über aktuelle und lange gärende gesellschaftliche Prozesse umso lauter in die Welt gebrüllt. Und ganz ehrlich, wer es schafft einen Song zum Fäuste Schwingen wie „Kaputt“ unterzubringen, ohne an Glaubwürdigkeit einzubüßen, hat den Ruhm verdient, den die Donot auch auf der halben Arschbacke einfahren könnten. Dass sie sich trotzdem über 14 Lieder die Zeit nehmen, um vom tanzbaren „Dann ohne mich“ bis zur akustischen Liebeserklärung an die besten Freunde „Hansaring, 2:10 Uhr“ alle Stationen der Vergangenheit abzufahren, rundet das Quasi-Jubiläumsalbum auf respektvolle Weise ab. Möglicherweise wird „Karacho“ zu dieser einen, entscheidenden Platte, die aus langjährigen Zweiflern doch noch Donots-Sympathisanten macht. Beim Autor dieser Rezension hat es schon mal geklappt.

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