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    The Juliana Hatfield Three
    Whatever, My Love

    VÖ: 17.02.2015 | Label: American Laundromat/Cargo
    Text:
    6 / 12
    The Juliana Hatfield Three - Whatever, My Love

    Es gibt die Theorie, dass plötzlich eintretender Ruhm einen in genau dem Alter festfriert, in dem er einen erwischt. Zumindest mental. Das würde erklären, warum Miley so oft die Zunge rausstreckt und Ozzy Osbourne so gerne Panzerdokus guckt. Juliana Hatfield dagegen ist noch nie so richtig erfolgreich gewesen, dafür aber schon immer schön sarkastisch.

    „It’s not a sell-out/ If nobody buys it“ sang sie damals Ende der 90er, als die Alternative Nation das Interesse an ihr verlor. Seitdem veröffentlichte sie einen steten Fluss kleinteiliger Soloalben, schrieb ihre Memoiren, rettete einen Hund aus dem Tierheim und ließ sich mit Minor Alps letztes Jahr tatsächlich noch mal in Deutschland blicken. Allein, so richtig erwachsen will auch die zum Rockveteran gereifte Indie-Musikerin nicht werden. Bei „Whatever, My Love“, Hatfields erstem Bandalbum seit „Become What You Are“ von 1993, fällt vor allem auf, wie wenig sich inhaltlich in den letzten 22 Jahren getan zu haben scheint. Die Suche nach dem richtigen „boyfriend“ steht immer noch ganz oben, offenbar hat die Sängerin damit seit ihrer vermeintlichen Liaison mit Evan Dando nie so richtig Glück gehabt. Ihren Traumtypen kann man sich in „Ordinary Guy“ beschreiben lassen („Somebody nice with no insecurities“), der muss dann aber damit rechnen, heimlich „Spanish Fly“ und „MDMA“ verabreicht zu bekommen, was so auch keine Art ist. Der traditionelle Vorwurf, Hatfield-Stücke klängen im Prinzip ziemlich gleich, können speziell Songs wie „I’m Shy“ oder „Invisible“ nicht entkräften, deren Refrains arg vorläufig klingen. Der letzte Track ist der beste: „Parking Lots“ packt melodisch und emotional fest zu und gehört zu Hatfields Sternstunden.

    weitere Platten

    Become What You Are

    VÖ: 30.07.1993