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    Brant Bjork
    Black Power Flower

    VÖ: 14.11.2014 | Label: Napalm/Universal
    Text:
    Platte des Monats
    Brant Bjork - Black Power Flower

    Von der Wut der Auseinandersetzungen um Kyuss Lives! und Vista Chino getrieben, veröffentlicht Brant Bjork das lauteste und frischeste Album seiner Solokarriere.

    Der ehemalige Schlagzeuger der Stoner-Rock-Bands Kyuss und Fu Manchu ist womöglich auch der Ex-Schlagzeuger von Vista Chino. „Ich habe nicht vor, in naher Zukunft wieder mit Vista Chino oder John Garcia zusammenzuarbeiten“, sagt Brant Bjork zur aktuellen Situation der Kyuss-Nachfolgeband. Vom Schlagzeugschemel stand Bjork, der auch die anderen Instrumente beherrscht, die es für ein Rockalbum braucht, schon 1999 auf, um Songs nach seinen eigenen Regeln zu schreiben. Sein experimentelles, meditatives und großartiges Solodebüt „Jalamanta“, das Stoner-Riffs allenfalls liegend im Nebel aus Räucherstäbchen und anderen Kräutern spielt, sollte fortan zum Stolperstein seiner Solokarriere werden. Was Bjork auf „Jalamanta“ noch überraschend entschlackt, groovend und eigenhändig fabriziert hatte, funktionierte in der Weiterentwicklung auf seinen folgenden Alben nicht mehr einwandfrei.

    2014 sieht Brant Bjork immer noch aus wie aus einem Cheech-And-Chong-Film gefallen, lebt neben dem Musiker- ein Familienleben und hat allerlei Ärger mit den ehemaligen Kyuss-Kollegen hinter sich gebracht. Der führte letztlich dazu, dass Low Desert Punk nun nicht mehr sein Label, sondern seine neue Band ist: Schlagzeuger Tony Tornay, Bassist Dave Dinsmore und Bubba DuPree an der Gitarre. Doch es war nicht etwa die neue Band, die ihrem Frontmann Feuer unterm Hintern machte, sondern der Meister selbst, der seine wütend-schweren Songs dementsprechend aufgenommen wissen wollte. Seine Band habe nur zwei Tage gehabt, um sie zu üben und ein paar mehr, um sie im Studio live einzuspielen. Diese Direktheit und die Wut hört man „Black Power Flower“ zweifelsohne an – auch wenn man sich eine Minute lang gedulden muss.

    So lange nämlich schleppt sich „Controllers Destroyed“ schwerfällig dahin, um sich dann kurz zurückzulehnen und voll einzusteigen. Die Gitarren brettern so herrlich drauf los, wie sie Bjork das letzte Mal vielleicht 2000 auf dem einzigen Ché-Album „Sounds Of Liberation“ von der Leine gelassen hatte – zusammen mit Alfredo Hernández und eben jenem Dave Dinsmore. Der Sound ist am Anschlag, die Marschroute klar: „You can’t change the blood/ If we don’t wanna be the same as you.“ Und nach einem freakig-psychedelischen Gitarrensolo kann sich dieser grandiose Opener nur selbst ausbremsen. Das folgende „We Don’t Serve Their Kind“ macht es noch besser, zieht einen mit einem angedeuteten Riff in den Strudel und breitet erst dann das unsterbliche Riff auf dem Groove-Teppich aus. Bjork singt mit Inbrunst und legt gegen Ende noch ein glühendes Gitarrensolo nach. Perfekt! Bis der längste und letzte Song „Where You From Man“ noch mal in über acht Minuten ein Riff breitwalzen darf, präsentiert sich „Hustler’s Blues“ als einzig zurückgelehnter Song, der am Ende aber auch nicht mehr an sich halten kann und durchdreht, und „Ain’t No Runnin’“ als gut gelaunter Drei-Minuten-Track: „Ain’t no runnin‘ for the dope.“ 1999 begann Brant Bjorks Solokarriere so großartig anders, 15 Jahre später liefert er das perfekte Gegenstück zu „Jalamanta“, das trotz Rauch- und Staubschwaden nie locker lässt.

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