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    Melvins
    Honky

    VÖ: 19.05.1997 | Label: Amphetamine Reptile/Indigo
    Text: Carsten la Tendresse/Daniel Hofmann
    12 / 12
    Melvins - Honky

    Vier-Ohren-Test

    Auf dem Cover befinden sich uralte Botschaften von Satan persönlich als glänzendes Ornament neben dem magentafarbenen Melvins-Schriftzug. Der Opener „They All Must Be Slaughtered“ (Songtitel des Jahres!) ist das düsterste Wabermonster, das die Melvins je geschaffen haben, und Buzz finsterfistelt hier im Duett mit Kat von den Babes In Toyland, die zufällig gerade im Studio vorbeikam. Nach diesem Stück startet die mittlerweile übliche Tour de Force einer jeden neueren Melvins-Platte. Eine Platte wie ein gutes Kurzgeschichtenkompendium. „Harry Launders“ deutet, wie schon „Black Bock“ auf „Stag“, die neue Offenheit für Fragmente – nicht unähnlich den frühen Pink Floyd – an. „Lovely Butterfly“ ist mit den Verzerr-Drums und der hinterhältigen Fräsgitarre mein absoluter Liebling. „Mombius Hibachi“ macht uns das obligatorische Moshbrett in weniger als zwei Minuten. „Air Breather“ ist mindestens fünf Stücke in einem und endet furios. Kurzum: Hier findet sich alles wieder, was man an den Melvins in der letzten Zeit liebgewonnen hat. Unglaublich, daß sie das hier in nur sechs Tagen aufgenommen haben.
    12/12 Carsten la Tendresse

    Waren den Melvins bereits zu „Houdini“-Zeiten die Ideen ausgegangen, mußte mit „Prick“ erst einmal bewiesen werden, welch lustiger Haufen das Trio doch ist. Das gerade noch erträgliche „Stoner Witch“ erwies sich als kurzfristiger Auftrieb vor dem völlig überflüssigen „Stag“. Melvins-Alben sind eine Abteilung für sich, das versteht sich. Auch Humor sollte ausreichend vorhanden sein, um Band-typische Eigenheiten verstehen zu können, nur erhärtet sich mehr und mehr der Eindruck, daß alles daran gesetzt wird, möglichst belanglose Platten zu produzieren, die, unter dem berühmten ‘Humor’-Siegel gutgeheißen, nach einmaligem Durchlauf in der Plattensammlung verschwinden. Bis auf „Mombius Hibachi“, das brachial polternd alte Erinnerungen weckt, und vereinzelt guten Ansätzen gibt es grauenhaftes Ethnogezirpe, untermalt mit unerträglichem männlich/weiblichen (Kat Bjelland gibt sich die Blöße) Gesang. Sollte es mittlerweile das Anliegen der Band sein, möglichst unsäglich zu klingen, so ziehe ich gerne die so gesehen konventionell gestalteten Frühwerke einschließlich „Houdini“ vor.
    4/12 Daniel Hofmann

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