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    EMA
    The Future's Void

    VÖ: 04.04.2014 | Label: City Slang
    Text:
    9 / 12
    EMA - The Future's Void

    Die Zukunft sieht weder aus wie ein futuristischer Sklavenstaat noch wie ein paradiesisches Utopia. Sondern ziemlich banal. EMAs neue Platte klingt trotzdem spektakulär.

    Für George Orwell war 1984 ein alptraumhaftes Jahr, und was er damals im Sinn hatte, ist nach wie vor sehr aktuell. Erika M. Anderson nähert sich der Geschichte von einem anderen Standpunkt, und natürlich auch 30 Jahre später. „Die Zukunft sieht aus wie ein ranziger Computer in einem kleinen Apartment, mit leeren Kaffeebechern drumherum“, meint sie, also einerseits sicher und andererseits deprimierend. „The Future’s Void“ ist ein Singer/Songwriter-Album für die Buzzfeed-Generation geworden, das alten Content ziemlich frisch aussehen lässt und sich in Wort und Tat auf die Grunge-Epoche beruft. Sechs Teile Entfremdung und drei Teile Individualismus gewissermaßen. Den Humor nicht zu vergessen: „In einen Song wie ‚When She Comes‘ gehört eigentlich ein Gitarrensolo, aber stattdessen kommt da nur Feedback“, sagt Anderson. „So etwas finde ich witzig.“ Dass solche Scherze nicht zu Lasten der emotionalen Durchschlagskraft gehen, ist ebenfalls eine Qualität von EMAs Songwriting. Auf „The Future’s Void“ finden sich wüste Passagen neben leichtfüßigen Momenten, die die Spannung hoch und die Fehlerquote niedrig halten. Im vielleicht schönsten Song „3Jane“ baut sich EMA ein Nest aus Synthesizern um eine einfache Pianomelodie herum, die ihre hingehauchten Vocals irgendwo in der Stratosphäre parken. Nicht jeder kann Simplizität in Schönheit verwandeln, dabei gibt es ein ganzes Genre, das sich damit befasst. „Womöglich wird mein nächstes Album eine Country-Platte“, sagt Erika Anderson dann auch.

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