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    Kiss
    Monster

    VÖ: 12.10.2012 | Label: Universal
    Text:
    5 / 12
    Kiss - Monster

    Kiss spielen „ihren Stiefel“ herunter. Das Verhältnis von Sex, Drugs und Rock’n’Roll liegt ungefähr bei sechs zu eins zu drei.

    Am Beispiel von Kiss lässt sich das Dilemma junger Hardrock-Fans sehr gut veranschaulichen. Vier Typen in außerirdischen Uniformen und unheimlicher Gesichtsbemalung lassen zunächst einmal an ferne Welten und romantische Andersartigkeit denken, an das Versprechen einer jenseitigen Welt voller Erregung und Gefahr. In Wirklichkeit ist Gene Simmons immer nur ein Highschool-Lehrer mit einer ziemlich langen Zunge gewesen. Sein Wirken als Kiss-Hallodri hatte immer schon eine eher karnevalistische Komponente, die nur Leute schocken konnte, die eh nicht viel vor die Tür kamen. Wenigstens ist seine Band hartnäckig. „Monster“ ist das 20. Album von Kiss, umso erstaunlicher, dass bisher niemand auf den naheliegenden Plattentitel gekommen ist. Die zwölf Songs darauf sind soweit business as usual und verraten eine Innovationsresistenz, die man wahlweise bedauernswert oder vorbildlich finden kann. Wo sonst gibt es eine Band, die ihren Wortschatz von circa 200 so verbissen verteidigt? Paul Stanley hat eine Stimme, die auch jetzt noch nach 1978 klingt, seine Texte werden so bald nicht mit Bob Dylan verwechselt werden: „It feels right/ It feels good/ You give me pleasure like a big girl should“. Understatement, the Kiss way. Verglichen mit ähnlich renitenten Artgenossen wie Aerosmith und Alice Cooper fühlt sich die freiwillige Selbstkontrolle inzwischen fast schon edelmütig an, genau wie der Schwur, diesmal keine Keyboards verwendet zu haben. Trotzdem: 40 Minuten Kiss sind wie eine Waschstraße bei heruntergelassenem Fenster – sauber, aber auch irgendwie doof.

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