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    Thirty Seconds To Mars
    Love Lust Faith & Dreams

    VÖ: 17.05.2013 | Label: Capitol/Virgin
    Text: Oliver Uschmann
    4 / 12
    Thirty Seconds To Mars - Love Lust Faith & Dreams

    Skandal! Thirty Seconds To Mars wurden von Dieter Bohlen produziert. Stimmt nicht, könnte man aber meinen.

    Natürlich polarisiert die Band um Schauspieler Jared Leto. Weil der Mann Mittel hat. Sich von Kunststar Damian Hirst das Cover designen lässt. Weil er die Single „Up In The Air“ als erstes Lied aller Zeiten ins All schießen ließ. Doch Reichtum sollte nicht der Aufreger sein, sondern die beschämende Tatsache, dass nun als erster Song aller Zeiten ein Stück in Gottes weitem Himmel erklingt, das ein verdammter Schlager ist. Genauso würde Bohlen es schreiben, bis auf die Zeile „fucked up my life“. Die restlichen Texte des Albums gefielen in ihrer himmelschreienden Schlichtheit auch ihm. „In the middle of the night/ When the angels scream“, beginnt „Do Or Die“, bei dem sich zum Discofox-Rhythmus des Einstiegs die Synthiedrum genauso zum Chorteil hochtackert wie in den Schlagern von Helene Fischer auf WDR4. „I’ve been dreaming, living, learning, watching, burning, eyes on the sun“, haucht Leto in „Bright Lights“ zu überaus lichten Synthesizern, und man kann es einfach nicht fassen, wie viel deutsche Popschlager-Ästhetik in diesem amerikanischen Album steckt. Dabei fängt es gut an. „Birth“ ist ebenfalls vordergründig und berechnend, doch schwingt Letos Stimme sich hier in ihrer Muse-Dramatik wenigstens zu einem potentiellen James-Bond-Soundtrack auf. „Conquistador“ schließt mit bestens hörbarem Krawall daran an. „We will rise again!“, beschwören die Chöre, doch leider wird die Band danach nicht als Pathosrock, sondern als Schlagertrupp wiedergeboren, und jeder, der mit offenem Ohr hört, wird diese Strukturen mit Entsetzen erkennen. Popcorn darf Rock manchmal sein. Eierlikör bitte nicht.

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