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    N.R.F.B.
    Trüffelbürste

    VÖ: 14.06.2013 | Label: Staatsakt/RTD
    Text: Jens Mayer
    8 / 12
    N.R.F.B. - Trüffelbürste

    Vor zehn Jahren entschied sich visions-Redakteur Falk Albrecht dazu, dem zweiten Kommando Sonne-Nmlich keine Wertung zu geben.

    Heute ist die Band – für Jens Rachuts Verhältnisse – im Punk-Establishment angekommen. Was auf „Der Specht baut keine Häuser mehr“ noch ein wildes Experiment war, das Dackelblut-Fans schocken konnte, ist nach dem Ende von Oma Hans und mit dem 2007er Album „Jamaika“zum klassischen „Rachut-Punk“ geworden, den er mit den folgenden Veröffentlichungen bis heute fortgesetzt hat, zuletzt auf „You Pay I Fuck“. Dass die jüngeren Kommando-Alben musikalisch so straight sind, mag auch daran liegen, dass Rachut seit einiger Zeit mit Nuclear Raped Fuck Bomb, kurz N.R.F.B., eine neue Band hat, auf deren Fahne „Alles kann, nichts muss“ geschrieben steht. Dass unter anderem Mense Reents (Die Goldenen Zitronen) und Thomas Wenzel (Die Sterne) mit von der Partie sind, deutet schon an, dass die Beteiligten hier einfach das machen, worauf sie Bock haben, auch wenn es noch so abwegig erscheint. Apropos Bock: Leatherface-Sänger Frankie Stubbs, der noch beim N.R.F.B.-Debüt dabei war, hatte wohl keinen mehr und ist raus. Punk ist auf „Trüffelbürste“ hauptsächlich Geisteshaltung, wer hier mit der Erwartung der musikalischen Genredefinition herangeht, hat nach dem Aufeinandertreffen ein großes Fragezeichen in der Denkblase. Wer Rachut als genial-assoziativen Texter und Erzähler schätzt, vielleicht sogar seine Lesungen besucht und seine Hörspiele hört, freut sich über dieses wunderbare Sammelsurium zwischen Heimorgelbeats, hypnotischen Elektronik-Sounds, Chören, Lagerfeuer- und Flamenco-Gitarren. Ein Album, das sich Kategorien widersetzt. Wir wollen es diesmal trotzdem mit einer Bewertung versuchen.