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    Gemma Ray
    Down Baby Down

    VÖ: 01.03.2013 | Label: Séries Aphonos/Bronze Rat/Soulfood
    Text:
    8 / 12
    Gemma Ray - Down Baby Down

    Auf ihrem fünften Album versammelt die englische Bluesmusikerin Scores für Tarantinos französisches Paralleluniversum.

    Sie selbst nennt, was sie hier macht, „Fantasy Soundtracks“, es kommt auf dasselbe heraus. In den zehn Songs in unter einer halben Stunde singt Gemma Ray nur wenig, sie spielt lieber Gitarre, Clavioline, Zither, Glockenspiel und Melodica, lässt leise Beats schlagen und laut orgeln. Dass bei der Engländerin kein neues Album so klingt wie das alte davor, ist inzwischen bekannt, und so hat „Down Baby Down“ nur noch wenig mit dem bodenklebenden Blues oder dem niedlich düsteren Pop von früher zu tun. Stattdessen steckt Ray ihre Instrumente und ihre träge Melancholie in Songs, die klingen, als wäre Quentin Tarantinos Liebesleben gerade kompliziert. Der flotte 60s-Charme ist da, aber er verzieht sich immer wieder unter die Bettdecke, allein, um nachdenklich die Augen zuzumachen. Rays Walzer halten sich zurück, das Surren und Klimpern und Klopfen klingt warm und handgemacht und doch nicht so, als wäre der Mensch dahinter jetzt gerade wichtig. Texte brauchen solche Songs nicht, weil auch in den Filmen dazu jetzt niemand reden, sondern nur stumm an nächtlichen Straßenecken stehen oder aus Zugfenstern schauen würde, und wenn Ray trotzdem mal singt, dann haucht sie eher, als wäre sie die junge Jane Birkin. In „Say You Love Me“ sind immerhin Worte zu verstehen, sie klingen so creepy wie traurig resigniert. Gemma Ray ist nicht die Rächerin, die ihre Feinde abmetzelt, sondern die Unbekannte im Halbdunkel, die auch dann noch unbeirrt weiterspielt, wenn ihr Blut und Gewebefetzen das hübsche Kleid versauen. Und am Ende werden alle fragen, wer sie war.

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