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    Tusq
    Hailuoto

    VÖ: 18.01.2013 | Label: Strangeways/Indigo
    Text: Oliver Uschmann
    9 / 12
    Tusq - Hailuoto

    Strukturell mag das Indie sein, aber musikalisch trägt es einen auf den Flügeln von Rock-, Pop- und Wave-Riesen durch die Welt.

    Ein Album, live und analog in einem Gemeindehaus nahe des Leuchtturms auf einer finnischen Insel (Hailuoto eben) aufgenommen – da denkt jeder an Postrock, an beschwörende Laute, an mäandernde Klänge. Nicht an schimmernde, quietschfidele U2-Gitarren und Gesang mit Strahlen in der Stimme. Nicht an das vertraute Gefühl, das The Cure einem in den 80ern bieten konnten, wenn man gerne melancholisch war, aber sich dennoch in den Wohlklang einwickelte wie in Robert Smiths zu große Pullis. Die Mittdreißiger-Band Tusq, deren Mitglieder früher Melodycore bei den D-Sailors oder Songwriter-Punk bei Schrottgrenze gespielt haben, genießen es nun, ihrer Liebe zum perlenden Song Ausdruck zu verleihen. Immer wieder erinnern eine Gesangsmelodie oder ein Gitarrensound an das, was Lokalsender eigentlich stets versprechen: Das Beste aus den 80ern und 90ern. New Order sind überall und U2 sowieso, mit Tonnen ihrer besten Momente und ohne Facebook-Aktien. „Trial By Fire“ klingt so, als verbinde man das Gitarrenverständnis von The Edge mit dem Songwriting und Gesang von Midnight Oil. „Hailuoto“ ist wie ein Roman für die Retro-Generation, wie ein Treffen unter Freunden, die sich blind verstehen, wenn sie nostalgische Anspielungen machen. Dabei setzt es nirgendwo Staub an, ist kräftig, voll im Saft, tanzbar, träumbar, tatkräftig. „House Of Cards“ sollte mit seinem Dreampop samt sanfter Chöre und dezentem Akkordeon jeden Tag die Menschen auf dem Heimweg von der Arbeit im Radio begleiten. Danach wüssten sie wieder, was sie an ihrem Leben und ihren Lieben haben.

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