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    Crystal Castles
    III

    VÖ: 09.11.2012 | Label: Fiction/Universal
    Text:
    9 / 12
    Crystal Castles - III

    Wenn du um Mitternacht in den Spiegel guckst und dreimal hintereinander laut „Crystal Castles“ sagst, kommt Alice Glass unter dem Bett hervorgekrochen und kratzt dir die Augen aus.

    Das hört sich zunächst erst mal unangenehm an, geschieht aber zu deinem Besten: „I will protect you from the things I’ve seen“, heißt es in „Kerosene“, und da ist das natürlich auch eine Methode. Das Tolle an Crystal Castles ist aber auch, dass das Duo eher mit Disco-Infernos als mit Gruftinebeln in Verbindung gebracht wird, obwohl seine Songs schon immer alle aus großen schwarzen Herzen kamen. Im Vergleich zu den letzten beiden Platten und Songtiteln wie „Wrath Of God“ und „Child, I Will Hurt You“ geht es auf „III“ allerdings schon fast sanft zu. Der phosphoreszierende Klangteppich, auf dem die Band zwischen ihren Tobsuchtsanfällen am liebsten rumchillte, ist inzwischen weitgehend frei von Glassplittern und schlecht isolierten Stromkabeln. Stattdessen regiert der Tunnelblick, der zwei Merkmale kennt: wolkige Keyboards und höllische Beats voller ominöser Atmosphäre sowie Glass’ gequietschkreischte Vocals. Textverständnis Fehlanzeige, dafür aber eine Blutsbrüderschaft mit der kleinen Gothicschwester. Crystal Castles sind so kalt, dass dabei tatsächlich so eine Art von Wärme entsteht, die wilde Sachen mit der Fantasie anstellt. Absolut denkbar, dass sich zu diesem Sound neue, mutierte und bessere Wesen in einer postnuklearen Wüstenlandschaft zusammenfinden, um sich gegenseitig ewige Liebe zu schwören. Denkbar aber auch, dass ein paar entflohene Dämonen demnächst deine Seele fressen. Wenn sich nicht gerade zu „Pale Flesh“ tanzen und fernen Galaxien beim Explodieren zuschauen.

    weitere Platten

    Crystal Castles (II)

    VÖ: 21.05.2010

    dto.

    VÖ: 30.05.2008