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    Jason Lytle
    Dept. Of Disappearance

    VÖ: 12.10.2012 | Label: Anti/Indigo
    Text:
    5 / 12
    Jason Lytle - Dept. Of Disappearance

    Der Roboter, den Jason Lytle vor zwölf Jahren gebaut hat, schreibt jetzt auch Songs. So bleibt dem Erfinder mehr Zeit für den Schaukelstuhl.

    Dafür, dass sich Lytle bisher den meisten Facetten einer ordentlichen Karriere verweigert hat, hat seine Musik einen überraschend hohen Wiedererkennungswert. Seine Idee, schrottige Keyboards und geschrammelte Gitarren mit Streichern aus der Dose und den Todesgeräuschen des Duracell-Hasen zu kombinieren, klang 1997 wie die Zukunft und machte seine Band Grandaddy zu kauzigen Symphonikern auf der Müllhalde. Seine Stimme hörte sich damals auch irgendwie selbstgebastelt an, aus den Texten ließ sich ganz unamerikanische Konsumkritik heraushören, und originelle Storyeinfälle waren auch dabei. Die mittelgute Nachricht ist, dass sich daran überhaupt nichts geändert hat, außer vielleicht den Beats per minute. Was die Dynamik auf „Dept. Of Disappearance“ angeht, ist das allerdings kein Kompliment, denn jeder der elf Songs löst die Art Déjà-vu-Gefühle aus, die jeden Akkordwechsel unheimlich vorhersehbar und ziemlich langweilig machen. Das getragene Tempo trägt genau wie die etwas glatteren Arrangements seinen Teil zur allgemeinen Monotonie bei, während sich der Restcharme vor allem über die netten Songtitel („Chopin Drives Truck To The Dump“, „Last Problem Of The Alps“) vermittelt. Man muss Lytle schon sehr weit in seine Höhle folgen, um diesem zum Verzweifeln soliden Nischenprodukt eine Relevanz abzugewinnen, aber auch das wird im Moment immer uninteressanter. Neben dem Re-Release der ersten drei Grandaddy-Alben hat Lytle nämlich erst neulich eine neue Platte mit seiner alten Band in Aussicht gestellt.

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