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    Muse
    The 2nd Law

    VÖ: 28.09.2012 | Label: Warner
    Muse - The 2nd Law

    Vier-Ohren-Test

    „Muse machen jetzt Dubstep! Matt Bellamy klingt wie Bono! Immer diese Rockopern!“ Stimmt alles. Die letzte Muse-Platte „The Resistance“ war ein zielgenauer Pfeilschuss. Politisch und mit klarem musikalischem Fokus. Auf „The 2nd Law“ werfen Muse Dartpfeile und schauen, was hängen bleibt. Das ist so viel, dass Progrock-Fans die Band nun endgültig mit dem Mainstream teilen müssen, selbst wenn der James-Bond-Vibe in „Supremacy“ nicht gereicht hat, um Soundtrack-Konkurrentin Adele auszustechen. Muse sind große Zeichner von Rocklandschaften, und das bleiben sie auch unter dem Einfluss anderer Meister. U2-Hater bekommen mit „Madness“ hochwertiges Lästerfutter, aber auch die Gelegenheit, ihre Bashing-Reflexe zu überdenken und Bono und Bellamy für ihre einfachen, schönen Songs zu bewundern. Auch ihre Nähe zu Queen pflegen Muse in „Survival“ mit getragenem Edelpop. Muse reiten hier auf kantigen Riffs und Beatles-Gesang, Charakter hat das durchaus. „The 2nd Law“ erlaubt sich auch ruhige Momente, „Save Me“ ist einer davon. Prog-Aufregung stellt sich hier nicht ein, dafür Dynamikbögen, die wie bei Coldplay kleinere Loopings schlagen. Am Ende kommt es umso dicker: „Liquid State“ pumpt den Bass wie Queens Of The Stone Age auf, und das zweiteilige Finale aus „Unsustainable/Isolated System“ liefert mit Robotik-Samples und Feedback-Wänden vollendete Kunstmusik. Keine Musik für Speed Dates, sondern Muse für Fortgeschrittene.
    9/12 Martin Iordanidis

    Viel Chrom, viel Geld, kein Lenkrad. Muse verunglücken auf einer richtungslosen Reise. Man kann einer Band nicht vorwerfen, dass sie nicht so klingt, wie man das will. Klar. Manchmal haben Fans trotzdem eine Auffassung davon, wie eine Band klingen sollte, vor allem, wenn es um gefeierte Lieblinge geht. Sie wissen es einfach besser. Im Falle von Muse kommt noch hinzu, dass sich die Band selber als ausgesprochen wandlungsfähig und damit weniger kritikanfällig ansieht, was gleich noch einmal abgefeiert wird. Warum eigentlich? Ihr neues Album ist tatsächlich so wandlungsfähig geworden, dass praktisch keinen Song mehr etwas mit dem nächsten verbindet, außer natürlich Matt Bellamys Opernorgan und die beknackten Songtitel. „Madness“ klingt nach George Michael, „Panic Station“ nach „Thriller“, und „Survival“ nach Queens „Innuendo“. „Innuendo“ bedeutet übrigens „Anspielung“, und das ist eine Kunst, die Muse noch nie draufhatten. Ihre Eroberung von Prog, Weltraum und meinetwegen Dubstep ist in Wahrheit eine Flucht vor der Subtilität und den passenden Inhalten. Die gibt es, auch für Muse, aber sie haben nichts mit dem zweiten Gesetz der Thermodynamik zu tun, und auch nichts mit den schlimmen Paranoia-/Entfremdungs- /Weltuntergangstexten oder den „Wall Street trading floor samples“. Für ein Album, das sich angeblich für mehr Menschlichkeit auf dem Planeten einsetzt, ist „The 2nd Law“ ein kalter und berechnender Meteorit geworden, der nur von fern gut aussieht.
    4/12 Markus Hockenbrink

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