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    Beach House
    Bloom

    VÖ: 11.05.2012 | Label: Bella Union/Cooperative/Universal
    Text: Daniel Gerhardt
    Beach House - Bloom

    Singen, klopfen, tasten, zupfen: Seit vier Alben machen Beach House jetzt die gleiche Musik mit denselben Mitteln, aber sie werden immer noch immer besser darin.

    Auch auf „Teen Dream“ surrte 2010 der Drumcomputer, Alex Scallys Slidegitarre räkelte sich drum herum, Victoria Legrand sang mit abwesender, leicht jungenhafter Stimme, und auf dem Keyboard drückte sie nur wenige Tasten, die aber etwas länger als sonst üblich. Der Beach-House-Sound erreichte damit eine neue Stufe der Klarheit, Eleganz und Schlüssigkeit, obwohl niemand so genau sagen konnte warum, und nun passiert es schon wieder, mit „Bloom“, der vierten Platte in fünfeinhalb Jahren. Würde man die 40 bisherigen Album-Tracks von Beach House im Shuffle-Modus hören, wäre es schwierig, jedes Lied sofort der richtigen Platte zuzuordnen, aber würde man nur einen Song einer anderen Dreampop-, Psych- oder Shoegaze-Band darunter mischen, würde er sofort auffallen und alles kaputt machen. Beach House haben also eine Nische für sich geschaffen, in ihrer Verwechselbarkeit sind sie unverwechselbar, und sie schneiden alles darauf zu, jede Melodie und jeden vagen Text über zufällige Begegnungen, kurze Glücksmomente und andere Aspekte der Vergänglichkeit.

    „What comes after this momentary bliss?“, singt Legrand im je nach Sichtweise tatsächlich langsam aufgefalteten oder aufblühenden Bloom-Opener „Myth“, sie macht das mit einer komischen Pause zwischen dem vierten und fünften Wort, so dass man nicht genau sagen kann, ob sie ihre eigene Frage beantwortet. Für den Beach-House-Gesang ist das typisch, für „Bloom“ aber auch, dass die Musik niemals genauso doppeldeutig wird wie die Texte. Schon mit „Myth“ halten Beach House ihre Köpfe in tief hängende Wolken, und dabei belassen sie es dann auch, selbst wenn der Drumcomputer in „Wild“ Tempo macht oder Lazuli seiner eigenen Kreiselmelodie mit jeder Umdrehung ein neues Detail hinzufügt. Zu diesen klassischen Beach-House-Momenten kommen wie immer auch kleine Verfeinerungen und Erweiterungen der Formel: So lässt die Band aus Baltimore/Maryland zu, dass „Other People“ in die Kinderklavier-Falle tritt, die es selbst hinter seinem Refrain aufgestellt hat, und erlaubt sich für den letzten und längsten „Bloom“-Song „Irene“ ein besonders ausführliches Crescendo und Scally eine Art Neil Young-Solo an seiner Slidegitarre. „It’s a strange paradise“, singt Legrand dazu, immer wieder mit dem immer gleichen Gesichtsausdruck. Es ist wohl keine Absicht, aber sie singt das auch über die kleine eigene Ecke, die sich Beach House im aktuellen Indierock eingerichtet haben.

    Beach House – „Lazuli“

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