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    Leonard Cohen
    Old Ideas

    VÖ: 27.01.2012
    Text: Daniel Gerhardt
    Leonard Cohen - Old Ideas

    Leonard Cohen ist wieder da, sein neues Album aber fast gar nicht. Old Ideas ist Auferstehung und Beerdigung, seine zwölfte Platte und das Nötigste.

    Auf Tour von 2008 bis 2010 wurde Cohen gefeiert wie nie zuvor in seiner Karriere, jeder Auftritt machte Wasser zu Wein, und man konnte schon finden, dass das auch mit dem Nostalgiedusel und der Altersmilde der Berichterstatter zu tun hatte. Die Meisten waren froh, Cohen (noch) mal zu sehen, viele auch beeindruckt, weil ein Mann mit Mitte 70 noch so agil auf die Bühne joggen konnte. Dass seine hoch dekorierte Hochleistungsband sich viel üblen Kitsch zusammenspielte, wurde entweder verschwiegen oder überstrahlt von den wenigen Momenten, in denen Cohen selbst die Gitarre nahm und mit Liedern seiner ersten drei Platten die Erdumlaufbahn zu seinen Gunsten korrigierte. So. „Old Ideas“ wollte man sich als Album in diese Richtung wünschen, so karg und abgenagt wie möglich, aber das geht nur zur Hälfte auf. Es ist tatsächlich eine sehr, sehr ruhige Platte mit Liedern über Sex und Sünde, die Cohen so singt, dass sich die Grabschaufeln auf dem Friedhof vor ihm erschrecken würden. Es ist aber auch gelassen und gefasst, und es hat wieder die Band, die immer etwas zu schön und wohlüberlegt klingt. Nur in „The Darkness“ trifft sie den Ton, kommt kurz in Bewegung und läuft sich etwas Dreck unter die Schuhe. Den Rest rettet Cohen mit Texten, die den Weg kennen, und seiner Stimme, deren Zustand der nahezu völligen Zerstörung er nicht so trotzig ignoriert wie Bob Dylan, sondern als Chance zum Stilmittel begreift. Deshalb total glaubwürdig: der Opener „Show Me The Place“, in dem sich Cohen aus der Sicht Gottes selbst ansingt.

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