Les Hommes Qui Wear Espandrillos
220 Bowery

Seit nunmehr acht Jahren und mittlerweile sechs Longplayern hauen die bastschuhtragenden Männer aufs Noisebrett, was das Zeug hält. Und obwohl man als eine eigenständige deutsche Band, die lustvoll dem Prinzip des musikalischen Individualismus frönt, in Media Control-verseuchten heimischen Gefilden konstant vor meterdicke Mauern der Ignoranz läuft, bleiben die Hommes ihren einmal gesteckten musikalischen Zielen treu, die da wären: vertrackter, brachialer und – für ein Trio – unglaublich dichter Noiserock mit ungeheuerlichem Groove. Sozusagen eine gitarrenverzerrte Chaostheorie mit rhythmischer Stringenz. Ihr Bandname ist mittlerweile ein wenig irreführend, denn nach dem Ausstieg ihres Bassisten Guido Lucas im Jahre 1996 wird der Viersaiter mittlerweile von Yvonne Nußbaum bedient. Dieser frische Wind im Besetzungskarussell dürfte – neben der wahrscheinlich noch entscheidenderen Tatsache, daß „220 Bowery“ in NY mit dem versierten Noise-Produzenten und LHQWE-Wunschkandidaten Don Fury (u.a. Helmet, Quicksand, SOIA) aufgenommen wurde – dafür verantwortlich sein, daß es sich bei den vorliegenden elf Songs um die griffigsten, kompaktesten, überzeugendsten, einfach besten Songs handelt, die sie bisher auf Konserve gebannt haben. Play it loud!